Bei welchen Medikamenten sollte man die Sonne meiden?

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Viele verschreibungspflichtige Medikamente erhöhen die Sonnenempfindlichkeit. Dazu gehören Antibiotika wie Tetracycline, Chinolone und manche Herz-Kreislauf- oder Diabetesmittel. Vorsicht ist geboten, um Verbrennungen zu vermeiden.

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Sonne meiden: Welche Medikamente erhöhen die Lichtempfindlichkeit?

Die Sonne genießen – ein wundervolles Gefühl, doch für viele Menschen mit bestimmten Medikamenten ein potentielles Risiko. Denn zahlreiche Arzneimittel können die Lichtempfindlichkeit der Haut deutlich erhöhen und so zu Sonnenbrand, allergischen Reaktionen oder sogar langfristigen Hautschäden führen. Ein sorgfältiger Umgang mit Sonneneinstrahlung ist daher essentiell. Dieser Artikel beleuchtet wichtige Medikamentengruppen und gibt Tipps zum Sonnenschutz.

Welche Medikamente erhöhen das Risiko?

Die Liste der lichtempfindlichkeitsfördernden Medikamente ist umfangreich und umfasst verschiedene Wirkstoffklassen. Eine vollständige Auflistung ist unmöglich, da die individuelle Reaktion stark variieren kann. Jedoch sind einige Gruppen besonders kritisch zu betrachten:

  • Antibiotika: Besonders Tetracycline (z.B. Tetracyclin, Doxycyclin, Minocyclin) und Chinolone (z.B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin) sind bekannt für ihre photosensibilisierenden Eigenschaften. Schon geringe Sonneneinstrahlung kann zu schweren Sonnenbränden führen. Auch Sulfonamide, die in Antibiotika und anderen Medikamenten vorkommen, können die Lichtempfindlichkeit steigern.

  • Entzündungshemmer (NSAR): Nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac können in seltenen Fällen die Haut sensibler für UV-Strahlung machen.

  • Herz-Kreislauf-Medikamente: Bestimmte blutdrucksenkende Medikamente, Diuretika und Herzglykoside können die Lichtempfindlichkeit beeinflussen. Hier ist eine genaue Prüfung der Packungsbeilage und Rücksprache mit dem Arzt ratsam.

  • Antidepressiva: Einige Antidepressiva, insbesondere solche aus der Gruppe der Trizyklika, können ebenfalls photosensibilisierend wirken.

  • Diabetesmedikamente: Sowohl orale Antidiabetika als auch Insulin können die Haut anfälliger für Sonnenbrand machen. Besonders bei längerer Sonneneinstrahlung ist Vorsicht geboten.

  • Antifungalmittel: Manche Antimykotika, die Pilzinfektionen behandeln, können ebenfalls die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen.

  • Medikamente gegen Krebs: Zahlreiche Krebsmedikamente beeinflussen die Haut und erhöhen das Risiko für Sonnenbrände und andere Hautreaktionen.

Symptome der photosensibilisierenden Reaktion:

Die Symptome reichen von leichtem Sonnenbrand mit Rötung und Juckreiz bis hin zu schweren Verbrennungen, Blasenbildung und langfristigen Hautschäden wie Hyperpigmentierung (dunkle Flecken) oder Hypopigmentierung (helle Flecken). Allergische Reaktionen sind ebenfalls möglich. Wichtig ist, bei Auftreten von ungewöhnlichen Hautreaktionen während der Einnahme lichtempfindlich machender Medikamente umgehend den Arzt zu konsultieren.

Schutzmaßnahmen:

  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+): Regelmäßiges und großzügiges Auftragen ist unerlässlich. Auch an bewölkten Tagen ist Sonnenschutz wichtig, da UV-Strahlung durchzieht.

  • Sonnenkleidung: Langärmelige Oberteile, Hosen und ein Hut bieten zusätzlichen Schutz.

  • Sonnenausweichen: Besonders während der intensivsten Sonnenstunden (11-15 Uhr) sollte die direkte Sonne vermieden werden.

  • Informieren Sie Ihren Arzt: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker über mögliche Wechselwirkungen und den notwendigen Sonnenschutz. Er kann Ihnen individuelle Empfehlungen geben.

Fazit:

Die Einnahme lichtempfindlich machender Medikamente erfordert erhöhte Vorsicht im Umgang mit Sonnenstrahlung. Durch konsequenten Sonnenschutz und Beachtung der oben genannten Tipps können Sie das Risiko von Sonnenbrand und anderen Hautschäden minimieren. Bei Zweifeln oder auftretenden Hautreaktionen ist die unverzügliche Konsultation eines Arztes ratsam. Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.