Bei welchen Schmerzen geht man zum Orthopäden?

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Bei Beschwerden am Bewegungsapparat ist der Orthopäde der richtige Ansprechpartner. Er kümmert sich um die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen wie Arthrose, einer weit verbreiteten Gelenkerkrankung, sowie um Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen. Auch Deformitäten wie Hallux valgus oder Schmerzzustände wie Ischias fallen in sein Fachgebiet.

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Wann der Weg zum Orthopäden führt: Mehr als nur Rückenschmerzen

Beschwerden am Bewegungsapparat sind vielfältig und reichen von leichten, vorübergehenden Unannehmlichkeiten bis hin zu chronischen, stark einschränkenden Schmerzen. Die Frage, wann der Besuch eines Orthopäden notwendig ist, stellt sich daher häufig. Während ein verspannter Rücken oft mit Hausmitteln behandelt werden kann, deuten andere Symptome eindeutig auf die Notwendigkeit einer fachärztlichen Untersuchung hin. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Schmerzsymptome und Situationen, die einen Besuch beim Orthopäden rechtfertigen.

Akute Verletzungen: Bei akuten Verletzungen des Bewegungsapparates, wie z.B. nach einem Unfall, Sturz oder Sportunfall, ist eine schnelle orthopädische Untersuchung unerlässlich. Dazu gehören:

  • Frakturen (Knochenbrüche): Starke Schmerzen, Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und sichtbare Deformitäten sind klare Indikatoren.
  • Luxationen (Verrenkungen): Verlagerung von Gelenkflächen mit starken Schmerzen und Fehlstellung des Gelenks.
  • Bänderrisse und -verletzungen: Schmerzen, Schwellungen, Instabilität und Bewegungseinschränkungen im betroffenen Gelenk.
  • Muskelzerrungen und -risse: Plötzliche, starke Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und oft sichtbare Blutergüsse.

Chronische Schmerzen und Erkrankungen: Auch bei länger andauernden Schmerzen und Beschwerden sollte man einen Orthopäden konsultieren. Dies gilt insbesondere für:

  • Rückenschmerzen (chronisch): Anhaltender Rückenschmerz, der trotz konservativer Maßnahmen (z.B. Physiotherapie) nicht abklingt, kann auf eine ernsthafte Erkrankung wie einen Bandscheibenvorfall oder Spondylolisthesis hindeuten. Besonders alarmierend sind Schmerzen, die in die Beine ausstrahlen (Ischialgie) oder mit neurologischen Ausfällen (z.B. Taubheit, Kribbeln) einhergehen.
  • Arthrose: Zunehmende Gelenkschmerzen, Steifigkeit, Bewegungseinschränkungen und Schwellungen, die im Laufe der Zeit fortschreiten.
  • Rheumatoide Arthritis: Entzündliche Gelenkerkrankung mit morgendlicher Steifigkeit, Schwellungen, Rötungen und Schmerzen in mehreren Gelenken.
  • Gicht: Plötzliche, heftige Schmerzen in einem Gelenk, oft begleitet von Rötung, Schwellung und Überwärmung.
  • Tennis- und Golferellenbogen: Schmerzen am Ellenbogen, die durch Überlastung der Muskeln und Sehnen verursacht werden.
  • Karpaltunnelsyndrom: Taubheitsgefühl, Kribbeln und Schmerzen in Hand und Fingern, verursacht durch eine Kompression des Mittelhandnervs.
  • Fersensporn: Starke Schmerzen in der Ferse, vor allem morgens oder nach Ruhephasen.
  • Hallux valgus (Bunion): Schmerzhafte Verformung des Großzehengrundgelenks.

Wann Sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Bei plötzlichen, starken Schmerzen nach einem Trauma.
  • Bei neurologischen Ausfällen wie Taubheit, Kribbeln oder Lähmungen.
  • Bei Fieber im Zusammenhang mit Gelenkschmerzen.
  • Bei andauernden, unerklärlichen Schmerzen.

Fazit: Ein Besuch beim Orthopäden ist ratsam, wenn Schmerzen am Bewegungsapparat anhalten, die Lebensqualität beeinträchtigen oder mit anderen Symptomen wie neurologischen Ausfällen einhergehen. Zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen und langfristige Schäden zu vermeiden. Eine frühzeitige Behandlung verbessert oft die Prognose und Lebensqualität erheblich. Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinen Besuch beim Arzt.