Bei welcher Krankheit hat man Blackouts?
Plötzliche Bewusstseinsstörungen, sogenannte Blackouts, haben vielfältige Ursachen. Von Hirnschädigungen über medikamentöse Nebenwirkungen bis hin zu epileptischen Anfällen reicht das Spektrum. Auch psychische Traumata können zu Erinnerungslücken führen und einen Blackout simulieren. Eine genaue Diagnose erfordert ärztliche Abklärung.
Blackouts: Wenn die Erinnerung versagt – Ursachen und Abklärung
Plötzlich ist alles schwarz. Die Erinnerung an die letzten Momente, Sekunden oder sogar Minuten ist wie ausgelöscht. Ein Blackout, auch als Bewusstseinsverlust oder kurzzeitige Amnesie bezeichnet, ist ein beunruhigendes Symptom mit einer Vielzahl möglicher Ursachen. Von harmlosen bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen reicht das Spektrum, weshalb eine gründliche ärztliche Abklärung unerlässlich ist. Ein Selbstversuch zur Diagnose ist dringend abzuraten.
Organische Ursachen:
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Epilepsie: Epileptische Anfälle, insbesondere Absencen (kurze, unbemerkte Anfälle), können zu Blackouts führen. Während des Anfalls ist der Betroffene bewusstlos, ohne dass dies von außen immer sofort erkennbar ist. Nach dem Anfall besteht eine post-iktalle Amnesie, eine Erinnerungslücke an den Anfall selbst.
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzrhythmusstörungen, wie z.B. Bradykardie (zu langsamer Herzschlag) oder Tachykardie (zu schneller Herzschlag), können zu einer unzureichenden Durchblutung des Gehirns führen und somit Blackouts auslösen. Auch eine orthostatische Hypotonie (plötzlicher Blutdruckabfall beim Aufstehen) kann zu kurzzeitigem Schwindel und Bewusstseinsverlust führen.
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Hirnschädigung: Schlaganfälle (ischämisch oder hämorrhagisch), Hirnblutungen oder Traumata (z.B. Schädel-Hirn-Trauma) können ebenfalls Blackouts verursachen. Die Schwere und Dauer des Bewusstseinsverlustes hängen vom Ausmaß der Hirnschädigung ab.
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Migräne: Besonders bei Migräne mit Aura können Blackouts oder zumindest Sehstörungen als Vorboten des Kopfschmerzanfalls auftreten.
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Hypoglykämie (Unterzucker): Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel, besonders bei Diabetikern, kann zu Schwindel, Verwirrtheit und im schlimmsten Fall zu Bewusstlosigkeit und Blackouts führen.
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Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente, insbesondere Beruhigungsmittel, Schlafmittel und blutdrucksenkende Präparate, können Blackouts als Nebenwirkung hervorrufen. Auch der Missbrauch von Alkohol und Drogen ist eine häufige Ursache.
Psychische Ursachen:
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Psychogene nicht-epileptische Anfälle (PNES): Diese Anfälle ähneln epileptischen Anfällen, sind aber psychisch bedingt. Sie treten oft im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie Stress, Trauma oder Depressionen auf.
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Dissoziative Amnesie: Hierbei handelt es sich um eine psychogene Störung, bei der die betroffene Person sich nicht an bestimmte Ereignisse erinnert, ohne dass eine organische Ursache vorliegt. Dies kann als Blackout wahrgenommen werden, obwohl kein tatsächlicher Bewusstseinsverlust stattgefunden hat. Oftmals bestehen im Gegensatz zu organischen Blackouts keine weiteren neurologischen Auffälligkeiten.
Diagnose und Therapie:
Die Diagnose eines Blackouts erfordert eine gründliche ärztliche Untersuchung, inklusive Anamnese (Krankengeschichte), neurologischer Untersuchung und gegebenenfalls bildgebender Verfahren (EEG, MRT, CT). Blutuntersuchungen können Hinweise auf Stoffwechselstörungen oder andere organische Erkrankungen liefern. Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und kann medikamentös, physiotherapeutisch oder psychotherapeutisch erfolgen.
Fazit:
Blackouts sind ein ernstzunehmendes Symptom, das vielfältige Ursachen haben kann. Eine Eigendiagnose ist unmöglich und gefährlich. Bei Auftreten von Blackouts sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache zu klären und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Je früher die Ursache gefunden wird, desto eher kann eine erfolgreiche Therapie eingeleitet werden und weiteren Komplikationen vorgebeugt werden.
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