Ist Chlor auf der Haut gefährlich?

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Chlor wirkt austrocknend und reizt die Haut, besonders empfindliche Bereiche und Schleimhäute. Gerötete Augen, Juckreiz und Niesen sind mögliche Folgen. Bei Neurodermitis verstärkt sich dieser Effekt aufgrund der geschädigten Hautbarriere, was zu intensiveren Beschwerden führt.

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Chlor auf der Haut: Mehr als nur ein unangenehmes Kribbeln?

Chlor im Schwimmbadwasser ist unverzichtbar für die Hygiene, doch für unsere Haut kann es eine Belastung darstellen. Die desinfizierende Wirkung von Chlor beruht auf seiner oxidierenden Eigenschaft. Das bedeutet, es reagiert mit organischen Substanzen, nicht nur mit Bakterien und Viren, sondern auch mit den Lipiden und Proteinen unserer Haut. Diese Oxidation führt zu einer Störung des natürlichen Schutzfilms der Haut, der sogenannten Hautbarriere. Die Folge: Die Haut trocknet aus, spannt und wird anfälliger für Reizungen und Infektionen.

Besonders empfindliche Hautpartien wie das Gesicht, der Intimbereich und die Augenpartie reagieren stark auf Chlor. Rötungen, Juckreiz und Brennen sind typische Symptome. Auch die Schleimhäute der Augen und der Nase können gereizt werden, was zu tränenden Augen, Niesen und einem unangenehmen Kratzen im Hals führen kann.

Menschen mit Neurodermitis oder anderen Hauterkrankungen sind besonders gefährdet. Ihre Hautbarriere ist bereits geschädigt, wodurch das Chlor tiefer eindringen und stärkere Reaktionen hervorrufen kann. Schuppung, Ekzeme und verstärkter Juckreiz sind die Folge. In solchen Fällen ist besondere Vorsicht geboten.

Was tun gegen die negativen Auswirkungen von Chlor?

Um die Haut vor den Auswirkungen von Chlor zu schützen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  • Duschen vor dem Schwimmen: So nimmt die Haut weniger Chlorwasser auf.
  • Cremen mit einer wasserfesten, fettreichen Creme: Diese bildet einen zusätzlichen Schutzfilm.
  • Nach dem Schwimmen gründlich duschen: Chlorreste sollten schnellstmöglich von der Haut entfernt werden.
  • Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion oder Creme eincremen: So wird der Feuchtigkeitshaushalt der Haut wiederhergestellt.
  • Bei empfindlicher Haut oder Neurodermitis: Rücksprache mit einem Hautarzt halten, spezielle Pflegeprodukte verwenden und gegebenenfalls die Schwimmbadbesuche reduzieren.

Chlor im Schwimmbad ist zwar wichtig für die Hygiene, doch bewusster Umgang und die richtigen Pflegemaßnahmen sind entscheidend, um die Haut vor den negativen Auswirkungen zu schützen und das Badevergnügen unbeschwert zu genießen.