Was löst Hautallergie aus?

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Allergische Hautreaktionen entstehen, wenn der Körper bestimmte Substanzen als Bedrohung wahrnimmt. Diese Auslöser, bekannt als Allergene, können von Insektenstichen bis hin zu Medikamenten oder Lebensmitteln reichen. Wenn der Körper mit einem Allergen in Kontakt kommt, setzt er Histamin frei, was zu typischen Allergiesymptomen wie Rötung, Schwellung und Juckreiz führt.

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Was löst Hautallergien aus? Ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren

Hautallergien, auch als Kontaktdermatitis oder allergische Kontaktreaktionen bezeichnet, sind weit verbreitet und äußern sich in einer Vielzahl von Symptomen, von leichtem Juckreiz bis hin zu starkem Ausschlag und Blasenbildung. Doch was genau löst diese Reaktionen aus? Die Antwort ist komplex und hängt von individuellen Faktoren und der Interaktion verschiedener Substanzen ab. Es gibt keine einzige Ursache, sondern eine Vielzahl möglicher Auslöser, die grob in folgende Kategorien eingeteilt werden können:

1. Kontaktallergene: Dies sind die häufigsten Auslöser von Hautallergien. Sie gelangen durch direkten Kontakt mit der Haut in den Körper und lösen eine Immunreaktion aus. Bekannte Beispiele hierfür sind:

  • Metalle: Nickel (in Schmuck, Knöpfen, Gürtelschließen), Chrom (in Leder, Zement), Gold (seltener, aber möglich).
  • Pflanzen: Giftefeu, Gifteiche, Primel, bestimmte Duftpflanzen. Hierbei spielt oft das Urushiol, ein Öl in den Pflanzen, eine entscheidende Rolle.
  • Kosmetika und Pflegeprodukte: Parfümstoffe, Konservierungsmittel (z.B. Parabene), Farbstoffe, bestimmte Inhaltsstoffe in Cremes und Lotionen. Die Vielfalt der Inhaltsstoffe macht die Identifizierung des Allergens oft schwierig.
  • Textilien: Farbstoffe, Konservierungsmittel in der Textilverarbeitung, Wolle (bei manchen Menschen).
  • Latex: In Handschuhen, Ballons und anderen Produkten.
  • Medikamente: Salben, Cremes oder Pflaster können lokale allergische Reaktionen hervorrufen.

2. Inhalative Allergene: Obwohl primär die Atemwege betroffen sind, können inhalative Allergene auch sekundär Hautreaktionen auslösen. Dies geschieht oft durch Kontakt mit allergischem Sekret (z.B. Nasensekret) oder durch die Verbreitung von Allergenen auf die Haut. Beispiele hierfür sind:

  • Pollen: Von Gräsern, Bäumen und Blütenpflanzen.
  • Hausstaubmilben: Ihre Ausscheidungen können allergische Reaktionen verursachen.
  • Tierschuppen: Von Katzen, Hunden, Pferden etc.

3. Nahrungsmittelallergene: Während Nahrungsmittelallergien in erster Linie Magen-Darm-Beschwerden verursachen, können sie in einigen Fällen auch zu Hautreaktionen führen. Dies ist oft mit anderen Symptomen wie Atemproblemen oder Schwellungen verbunden. Beispiele hierfür sind:

  • Erdnüsse: Eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien.
  • Milch: Besonders Kuhmilch.
  • Eier: Vor allem Eiweiß.
  • Soja:
  • Fisch und Schalentiere:

4. Sonstige Faktoren: Neben den oben genannten Allergenen spielen auch andere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Hautallergien:

  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko.
  • Stress: Kann die Empfindlichkeit der Haut erhöhen.
  • Schwächung des Immunsystems: Erhöht die Anfälligkeit für allergische Reaktionen.
  • Umweltfaktoren: Verschmutzung, UV-Strahlung.

Die Diagnose einer Hautallergie erfolgt in der Regel durch einen Hautarzt (Dermatologen) mittels verschiedener Tests wie dem Epikutantest (Pflastertest) oder Pricktest. Eine genaue Bestimmung des Auslösers ist entscheidend für die Entwicklung einer effektiven Therapie, die meist auf dem Vermeiden des Allergens und der Behandlung der Symptome beruht. Bei schweren Reaktionen können auch Medikamente wie Antihistaminika oder Kortison eingesetzt werden.