Ist ein ST-Hebungsinfarkt ein Herzinfarkt?

0 Sicht

Ein ST-Hebungsinfarkt (STEMI) ist eine schwere Form des Herzinfarkts. Er zeichnet sich durch ST-Hebungen im Elektrokardiogramm (EKG) aus, die auf eine Blockade eines Herzkranzgefäßes hindeuten.

Kommentar 0 mag

ST-Hebungsinfarkt (STEMI): Ein akuter Notfall und schwerer Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt, medizinisch Myokardinfarkt genannt, entsteht durch eine unzureichende Blutversorgung eines Bereichs des Herzmuskels. Diese Unterversorgung, meist durch ein verstopftes Herzkranzgefäß verursacht, führt zum Absterben von Herzmuskelzellen. Ein ST-Hebungsinfarkt (STEMI) stellt dabei eine besonders gefährliche und akute Form des Herzinfarkts dar. Die Frage „Ist ein STEMI ein Herzinfarkt?“ lässt sich daher eindeutig mit „Ja“ beantworten – ein STEMI ist ein Herzinfarkt, jedoch einer mit spezifischen Merkmalen und erhöhter Dringlichkeit.

Was unterscheidet den STEMI von anderen Herzinfarkten, wie dem Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI)? Der entscheidende Unterschied liegt im EKG. Beim STEMI zeigt das Elektrokardiogramm charakteristische ST-Hebungen in den betroffenen Ableitungen. Diese Hebungen sind ein direkter Hinweis auf eine vollständige Blockade eines Herzkranzgefäßes, die eine massive und anhaltende Unterversorgung des Herzmuskels zur Folge hat. Im Gegensatz dazu zeigt ein NSTEMI keine oder nur unspezifische EKG-Veränderungen, was auf eine teilweise oder vorübergehende Durchblutungsstörung hindeutet.

Die Folgen eines STEMI sind gravierender als die eines NSTEMI. Die vollständige Blockade führt zu einem größeren Ausmaß an Herzmuskelschädigung und einem höheren Risiko für schwere Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen (z.B. Kammerflimmern), Herzversagen und kardialen Schock. Daher erfordert ein STEMI eine unverzügliche medizinische Versorgung. Die Behandlung zielt darauf ab, die verstopfte Arterie schnellstmöglich wieder zu öffnen, um die Durchblutung des Herzmuskels wiederherzustellen. Dies geschieht in der Regel durch eine sogenannte primäre Koronarangiographie mit anschließender perkutaner transluminaler Koronarintervention (PTCA) – umgangssprachlich als Herzkatheteruntersuchung mit Ballondilatation und gegebenenfalls Stent-Implantation bekannt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein ST-Hebungsinfarkt (STEMI) ist ein akuter, lebensbedrohlicher Notfall und eine schwere Form des Herzinfarkts. Die eindeutigen ST-Hebungen im EKG erlauben eine schnelle Diagnose, die eine sofortige, interventionelle Therapie erforderlich macht, um das Leben des Patienten zu retten und das Ausmaß der Herzmuskelschädigung zu minimieren. Jeder Verdacht auf einen Herzinfarkt, insbesondere bei typischen Symptomen wie starken Brustschmerzen, Atemnot und Schweißausbrüchen, erfordert einen sofortigen Notruf (112). Je schneller die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Überlebenschancen und die Prognose.