Ist im Thermalwasser Chlor drin?
Thermalwasser enthält oft Spuren von Chlor, vergleichbar mit der Trinkwasseraufbereitung. Ein wahrgenommener Chlorgeruch resultiert meist aus gebundenen Chlorverbindungen, die organische Stoffe im Wasser neutralisieren. Die Konzentration liegt jedoch in der Regel unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Chlor im Thermalwasser: Wahrheit und Mythen
Das wohlig warme Thermalwasser, bekannt für seine entspannende und heilende Wirkung, wirft bei manchen die Frage auf: Ist da Chlor drin? Die kurze Antwort lautet: Ja, oft in Spuren. Doch die ausführlichere Antwort ist komplexer und entkräftet häufig bestehende Missverständnisse.
Während viele den Geruch von Thermalwasser mit Schwimmbädern assoziieren und deshalb Chlor vermuten, ist die Realität differenzierter. Ähnlich wie bei der Trinkwasseraufbereitung kann auch Thermalwasser geringe Mengen Chlor enthalten. Dies dient primär der Desinfektion und dem Schutz vor bakterieller Verunreinigung. Die Konzentrationen liegen jedoch in der Regel deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten für Trinkwasser und stellen somit keine gesundheitliche Gefahr dar.
Der oft wahrgenommene “Chlorgeruch” im Thermalwasser stammt meist gar nicht vom elementaren Chlor selbst. Vielmehr sind es gebundene Chlorverbindungen, sogenannte Chloramine, die für den charakteristischen Geruch verantwortlich sein können. Diese entstehen durch die Reaktion von Chlor mit organischen Stoffen, wie z.B. Hautpartikeln oder Algen, die im Wasser vorhanden sind. Die Chloramine neutralisieren diese Stoffe und tragen so zur Reinhaltung des Thermalwassers bei.
Die chemische Zusammensetzung von Thermalwasser ist komplex und variiert je nach Quelle. Neben Mineralien und Spurenelementen können auch geringe Mengen an organischen Substanzen vorkommen. Die Zugabe von Chlor, wenn überhaupt notwendig, erfolgt in minimalen Dosen und wird streng kontrolliert, um die natürliche Zusammensetzung des Wassers so wenig wie möglich zu beeinflussen.
Es ist wichtig, zwischen der kontrollierten Chlorierung von Thermalwasser und der in Schwimmbädern üblichen Chlorung zu unterscheiden. In Schwimmbädern werden deutlich höhere Chlorkonzentrationen benötigt, um die Hygiene in Anwesenheit einer Vielzahl von Badegästen zu gewährleisten. Im Thermalwasser hingegen, das oft aus natürlichen Quellen stammt und einer geringeren Belastung ausgesetzt ist, reicht eine deutlich geringere, oft gar keine zusätzliche Chlorierung aus.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Spuren von Chlor im Thermalwasser, ähnlich wie im Trinkwasser, vorkommen können und der Hygiene dienen. Der oft wahrgenommene Geruch stammt jedoch meist von gebundenen Chlorverbindungen, die organische Stoffe neutralisieren. Die Konzentrationen liegen unter den gesetzlichen Grenzwerten und stellen keine Gefahr für die Gesundheit dar. Die natürliche Zusammensetzung und die heilende Wirkung des Thermalwassers bleiben somit erhalten.
#Chlor#Thermalwasser#WasserqualitätKommentar zur Antwort:
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