Kann ein Allgemeinmediziner eine Muttermalbiopsie durchführen?

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Bei verdächtigen Muttermalen ist eine genaue Diagnose entscheidend. Während Ihr Hausarzt eine erste Beurteilung vornehmen kann, wird er Sie bei Melanomverdacht an Spezialisten überweisen. Diese führen eine Biopsie durch, bei der das Muttermal operativ entfernt und mikroskopisch untersucht wird, um festzustellen, ob Krebszellen vorhanden sind. So wird eine sichere Diagnose gewährleistet.

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Muttermaluntersuchung: Wann ist eine Biopsie nötig und wer führt sie durch?

Die Sorge um ein verdächtiges Muttermal ist verständlich. Änderungen in Größe, Form, Farbe oder Beschaffenheit können auf ein Melanom, den gefährlichsten Hautkrebs, hinweisen. Die Frage, ob der Hausarzt – der Allgemeinmediziner – selbst eine Muttermalbiopsie durchführen kann, ist daher häufig gestellt. Die kurze Antwort lautet: im Allgemeinen nein.

Ein Allgemeinmediziner verfügt zwar über fundiertes medizinisches Wissen und kann Muttermale auf Verdachtsmomente hin untersuchen. Er kann mittels ABCDE-Regel (Asymmetrie, Begrenzung, Farbe, Durchmesser, Entwicklung) eine erste Einschätzung vornehmen und das Risiko eines Melanoms beurteilen. Allerdings ist die Durchführung einer Biopsie ein chirurgischer Eingriff, der spezifisches Fachwissen und praktische Erfahrung erfordert. Die exakte Entfernung des Muttermals, inklusive eines Sicherheitsrandes, um eine vollständige histologische Untersuchung zu gewährleisten, ist essentiell. Eine unzureichende Biopsie kann zu einer falschen Diagnose und folglich zu einer falschen Therapie führen – mit potenziell lebensbedrohlichen Konsequenzen.

Daher überweist der Allgemeinmediziner Patienten bei Verdacht auf ein Melanom an einen Dermatologen oder einen chirurgisch tätigen Arzt mit Erfahrung in der Dermatologie. Diese Fachärzte sind spezialisiert auf die Diagnostik und Therapie von Hautkrankheiten, einschließlich Melanomen. Sie verfügen über die notwendige Expertise, um die Biopsie korrekt durchzuführen und das entnommene Gewebe für eine histologische Untersuchung im Labor optimal zu präparieren.

Die Biopsie selbst erfolgt meist ambulant und unter örtlicher Betäubung. Das Muttermal wird vollständig entfernt und an ein Pathologielabor geschickt, wo es mikroskopisch auf das Vorhandensein von Krebszellen untersucht wird. Das Ergebnis der histologischen Untersuchung gibt definitive Auskunft darüber, ob es sich um ein gutartiges oder bösartiges Muttermal handelt.

Zusammenfassend: Während der Allgemeinmediziner eine wichtige Rolle bei der ersten Beurteilung von Muttermalen spielt und den Verdacht auf ein Melanom erkennen kann, ist die Durchführung einer Biopsie die Aufgabe von spezialisierten Dermatologen oder Chirurgen. Nur so kann eine sichere und präzise Diagnose gestellt und die geeignete Therapie eingeleitet werden. Zögern Sie daher nicht, bei auffälligen Veränderungen Ihrer Muttermale Ihren Hausarzt aufzusuchen, der Sie gegebenenfalls an den entsprechenden Spezialisten überweisen wird. Vorsorge und frühzeitige Diagnostik sind der beste Schutz vor Hautkrebs.