Kann man sich durch Verkühlen erkälten?
Eine Erkältung entsteht durch Viren, nicht durch Kälte. Kühle Temperaturen schwächen jedoch das Immunsystem. Die reduzierte Durchblutung bei Unterkühlung kann die Vermehrung von Viren im Rachenraum begünstigen und so die Symptome verschlimmern, nicht aber die Infektion selbst auslösen.
Kälte und Erkältung: Mythos und Wahrheit
Es ist ein weit verbreiteter Glaube: Wer sich “erkältet” hat, hat sich unterkühlt oder ist im Zug gesessen. Aber stimmt das wirklich? Verursacht Kälte tatsächlich eine Erkältung? Die kurze Antwort lautet: Nein. Erkältungen werden durch Viren ausgelöst, nicht durch niedrige Temperaturen. Dennoch ist an der landläufigen Meinung etwas dran.
Der eigentliche Übeltäter: Viren
Die Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist eine Viruserkrankung der oberen Atemwege. Auslöser sind in der Regel Rhinoviren, aber auch andere Viren wie Coronaviren oder Adenoviren können verantwortlich sein. Diese Viren dringen über die Schleimhäute in Nase und Rachen ein und vermehren sich dort. Die Folge sind die typischen Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und allgemeines Unwohlsein.
Die Rolle der Kälte: Ein indirekter Einfluss
Obwohl Kälte die Viren nicht selbst erzeugt, kann sie indirekt eine Rolle bei der Entstehung einer Erkältung spielen. Der Zusammenhang ist komplex, lässt sich aber grob wie folgt erklären:
- Geschwächtes Immunsystem: Kühle Temperaturen können das Immunsystem schwächen. Studien deuten darauf hin, dass die Immunabwehr bei Kälte weniger effizient arbeitet. Dies bedeutet, dass die Viren leichteres Spiel haben, in den Körper einzudringen und sich zu vermehren.
- Reduzierte Durchblutung: Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, um den Wärmeverlust zu minimieren. Dies führt zu einer reduzierten Durchblutung der Schleimhäute in Nase und Rachen. Eine schlechter durchblutete Schleimhaut ist weniger in der Lage, Viren abzuwehren und zu eliminieren.
- Trockene Luft: In der Heizperiode ist die Luft oft trocken, was die Schleimhäute zusätzlich austrocknet. Trockene Schleimhäute sind anfälliger für Viren, da die natürliche Schutzbarriere geschwächt ist.
- Verstärkung von Symptomen: Auch wenn Kälte die Infektion nicht auslöst, kann sie bereits vorhandene Symptome verstärken. So kann eine Unterkühlung beispielsweise zu stärkeren Halsschmerzen führen oder das Gefühl des Unwohlseins verstärken.
Was bedeutet das für die Prävention?
Die gute Nachricht ist, dass wir uns vor Erkältungen schützen können, auch wenn wir der Kälte ausgesetzt sind. Hier einige Tipps:
- Händehygiene: Regelmäßiges Händewaschen ist das A und O, um die Verbreitung von Viren zu verhindern.
- Immunsystem stärken: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung stärken das Immunsystem.
- Warme Kleidung: Ziehen Sie sich der Witterung entsprechend an, um Unterkühlung zu vermeiden.
- Luftfeuchtigkeit erhöhen: Achten Sie auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, besonders während der Heizperiode.
- Stress reduzieren: Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen. Versuchen Sie, Stress abzubauen und sich regelmäßig zu entspannen.
Fazit:
Kälte verursacht keine Erkältung, aber sie kann das Immunsystem schwächen und die Vermehrung von Viren begünstigen. Indem wir auf eine gute Hygiene achten, unser Immunsystem stärken und uns vor Unterkühlung schützen, können wir das Risiko einer Erkältung deutlich reduzieren. Der Mythos vom “Erkälten” enthält also einen Körnchen Wahrheit, aber der eigentliche Schlüssel zur Vermeidung von Erkältungen liegt in der Stärkung unserer körpereigenen Abwehrkräfte.
#Erkältung#Gesundheit#VerkühlungKommentar zur Antwort:
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