Warum krank nach Schwimmbad?

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Nach dem Schwimmbadbesuch eine verstopfte Nase? Dr. Marschall von der Barmer erklärt, dass ein sogenannter Schwimmerschnupfen auftreten kann – selbst nach dem Baden in natürlichen Gewässern. Symptome zeigen sich oft erst Stunden später und klingen in der Regel rasch wieder ab. Eine kurzzeitige Unannehmlichkeit, die meist von selbst verschwindet.

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Warum bin ich nach dem Schwimmbadbesuch krank? Der Schwimmbad-Effekt im Detail

Ein Besuch im Schwimmbad verspricht Erholung und Spaß. Doch nicht selten folgt auf das erfrischende Bad eine unangenehme Überraschung: Verstopfte Nase, Husten, gereizte Augen – kurzum, ein leichtes Unwohlsein. Warum das so ist, und ob man sich wirklich Sorgen machen muss, klären wir im Folgenden.

Der oft genannte “Schwimmerschnupfen” ist keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Reaktion der Schleimhäute auf die im Schwimmbadwasser vorhandenen Substanzen. Diese sind vielfältig und umfassen nicht nur Chlor, das zur Desinfektion eingesetzt wird, sondern auch:

  • Chloramine: Diese entstehen durch die Reaktion von Chlor mit Schweiß, Urin und anderen organischen Substanzen im Wasser. Chloramine reizen die Schleimhäute stärker als Chlor selbst und sind eine Hauptursache für die Beschwerden.
  • Algen und Bakterien: Trotz der Chlorierung können geringe Mengen an Algen und Bakterien im Wasser verbleiben, insbesondere in schlecht gewarteten Bädern. Diese können ebenfalls allergische Reaktionen oder Infektionen auslösen.
  • Weitere Chemikalien: Zusätzlich zu Chlor werden oft weitere Chemikalien zur Wasseraufbereitung verwendet, die ebenfalls reizend wirken können.
  • Staub und Aerosole: Die Luftfeuchtigkeit in Schwimmbädern begünstigt die Bildung von Aerosolen, die kleine Partikel enthalten, welche die Atemwege reizen.

Die Symptome nach dem Schwimmbadbesuch zeigen sich oft erst Stunden später und sind in der Regel mild. Dazu gehören:

  • Verstopfte Nase (Rhinitis): Die Schleimhäute der Nase schwellen an und produzieren mehr Schleim.
  • Husten: Reizhusten kann durch die Einwirkung der Aerosole entstehen.
  • Gerötete und juckende Augen (Konjunktivitis): Ähnlich wie die Nase reagieren auch die Augen auf die Reizstoffe im Wasser.
  • Halskratzen: Die Schleimhäute des Rachens können ebenfalls betroffen sein.

In den meisten Fällen klingen diese Beschwerden nach ein bis zwei Tagen von selbst wieder ab. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt den Körper dabei, die Reizstoffe auszuscheiden. Eine Nasendusche mit Kochsalzlösung kann die gereizten Nasenschleimhäute ebenfalls lindern.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Während leichte Beschwerden in der Regel harmlos sind, sollte bei folgenden Symptomen ein Arzt konsultiert werden:

  • Anhaltender Husten oder starke Atembeschwerden: Dies könnte auf eine Infektion der Atemwege hinweisen.
  • Starke Augenreizungen oder -schwellungen: Eine schwere Bindehautentzündung benötigt möglicherweise eine Behandlung.
  • Fieber: Fieber deutet auf eine Infektion hin.
  • Allergische Reaktionen: Bei starken allergischen Reaktionen wie Atemnot oder Schwellungen im Gesicht ist sofort ein Notarzt zu rufen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beschwerden nach einem Schwimmbadbesuch meist harmlos sind und von selbst abklingen. Eine gute Schwimmbadhygiene und eine achtsame Beobachtung der eigenen Symptome sind jedoch entscheidend, um schwerwiegendere Probleme zu vermeiden. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden sollte immer ein Arzt konsultiert werden.