Können Kälte Füße eine Erkältung verursachen?

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Ausgekühlte Füße beeinträchtigen die Durchblutung, was das Immunsystem belastet und die Anfälligkeit für Erkältungen steigert. Die eingeschränkte Durchblutung in den oberen Atemwegen erschwert die Abwehr von Viren. Wärmende Socken und Schuhe sind daher eine einfache, aber effektive Vorsorgemaßnahme.

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Kalte Füße – Auslöser für Erkältungen oder nur ein Begleitsymptom?

Die landläufige Annahme, kalte Füße würden eine Erkältung verursachen, hält sich hartnäckig. Doch stimmt das wirklich? Die Aussage ist vereinfacht und bedarf einer differenzierten Betrachtung. Kalte Füße an sich lösen keine Erkältung aus, sie können aber indirekt die Anfälligkeit für eine Infektion erhöhen.

Der Schlüssel liegt in der Durchblutung. Ausgekühlte Füße führen zu einer Vasokonstriktion, also einer Verengung der Blutgefäße in den Extremitäten. Der Körper versucht, die Wärme im Kern zu halten und reduziert die Durchblutung in den weniger wichtigen Bereichen. Dies hat allerdings Konsequenzen für das gesamte Immunsystem.

Ein gut funktionierendes Immunsystem benötigt eine ausreichende Durchblutung aller Körperregionen, um Zellen des Immunsystems effektiv zu den Stellen zu transportieren, an denen sie benötigt werden – auch in den Schleimhäuten der oberen Atemwege. Eine eingeschränkte Durchblutung aufgrund kalter Füße reduziert den Transport dieser Zellen und damit die Abwehrkapazität gegen Viren und Bakterien. Die Folge kann eine erhöhte Anfälligkeit für Erkältungsviren sein. Es ist wichtig zu betonen, dass die kalten Füße nicht die Ursache der Erkältung sind, sondern lediglich ein Faktor, der die Abwehrkräfte schwächt.

Die Verengung der Blutgefäße betrifft nicht nur die Füße, sondern kann sich auch auf die Durchblutung der oberen Atemwege auswirken. Eine unzureichende Durchblutung in Nase und Rachen erschwert die Bekämpfung von eingedrungenen Erregern. Die Schleimhäute trocknen aus und verlieren an Widerstandsfähigkeit.

Daher ist es zwar nicht korrekt zu behaupten, kalte Füße verursachen eine Erkältung, aber sie können ein Risikofaktor sein, der die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöht. Eine gute Durchblutung ist essentiell für ein starkes Immunsystem. Wärmende Kleidung, insbesondere warme Socken und Schuhe, tragen dazu bei, die Durchblutung der Extremitäten zu fördern und das Immunsystem zu unterstützen. Dies ist eine einfache und wirksame Präventionsmaßnahme, um das Risiko einer Erkältung zu senken.

Zusätzlich zu warmen Füßen spielen natürlich weitere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung einer Erkältung, wie beispielsweise Stress, Schlafmangel, eine unausgewogene Ernährung und ein genereller Mangel an Bewegung. Kalte Füße sind lediglich ein kleiner, aber durchaus relevanter Puzzlestück im Gesamtbild der Immunabwehr.