Sollten Kinder Schwimmflügel tragen?

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Schwimmflügel vermitteln zwar ein Gefühl von Sicherheit, behindern aber die natürliche Wasserlage und verzögern so den Lernprozess des richtigen Schwimmens. Besser sind alternative Schwimmhilfen, die mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen und das Kind langsam an die Eigenbewegung im Wasser heranführen.
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Schwimmflügel: Fluch oder Segen beim Schwimmen lernen?

Schwimmflügel sind aus den Freibädern kaum wegzudenken. Die bunten Flügel vermitteln Eltern und Kindern ein Gefühl von Sicherheit im Wasser. Doch Experten warnen: Schwimmflügel können den Lernprozess beim Schwimmenlernen sogar behindern!

Der Grund dafür liegt in der unnatürlichen Wasserlage, die Schwimmflügel erzeugen. Durch den Auftrieb im Achselbereich wird der Oberkörper künstlich über Wasser gehalten. Die Kinder lernen dadurch nicht, ihren Körper im Wasser auszubalancieren und die richtige Wasserlage einzunehmen – eine Grundvoraussetzung für das Schwimmen.

Zudem schränken Schwimmflügel die Bewegungsfreiheit im Wasser ein. Die Armbewegungen, die für das Schwimmenlernen so wichtig sind, werden behindert. Die Kinder gewöhnen sich falsche Bewegungsabläufe an und haben es später schwerer, die richtige Schwimmtechnik zu erlernen.

Welche Alternativen gibt es zu Schwimmflügeln?

Es gibt eine Reihe von Schwimmhilfen, die eine bessere Alternative zu Schwimmflügeln darstellen:

  • Schwimmwesten: Sie bieten mehr Bewegungsfreiheit und stützen den Körper gleichmäßiger im Wasser.
  • Schwimmbretter: Sie unterstützen den Oberkörper und ermöglichen es den Kindern, sich auf die Beinbewegungen zu konzentrieren.
  • Poolnudeln: Sie können vielseitig eingesetzt werden, um die Wassergewöhnung zu fördern und erste Schwimmbewegungen zu üben.
  • Schwimmscheiben: Sie werden nach und nach vom Körper entfernt, so dass das Kind schrittweise an das selbstständige Schwimmen herangeführt wird.

Wichtig:

  • Keine Schwimmhilfe bietet 100%igen Schutz vor dem Ertrinken! Beaufsichtigen Sie Ihre Kinder immer im und am Wasser.
  • Wählen Sie Schwimmhilfen entsprechend der Größe, dem Gewicht und den Schwimmfähigkeiten Ihres Kindes.
  • Gewöhnen Sie Ihr Kind langsam an das Wasser und zwingen Sie es nicht, ins Wasser zu gehen.
  • Der beste Schutz vor dem Ertrinken ist und bleibt das Schwimmenlernen! Melden Sie Ihr Kind frühzeitig zu einem Schwimmkurs an.

Fazit: Schwimmflügel vermitteln zwar ein Gefühl von Sicherheit, können aber den Lernprozess beim Schwimmenlernen behindern. Greifen Sie stattdessen zu alternativen Schwimmhilfen, die mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen und das Kind langsam an die Eigenbewegung im Wasser heranführen. Denken Sie daran: Nichts ist wichtiger als die Sicherheit Ihrer Kinder!