Wann ist eine AU ungültig?
Wann ist eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ungültig?
Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU), umgangssprachlich oft als “Krankenschein” bezeichnet, dokumentiert die Arbeitsunfähigkeit eines Arbeitnehmers und schützt ihn vor Kündigung. Doch wann verliert dieses wichtige Dokument seine Gültigkeit? Ein zentraler Punkt ist die persönliche Untersuchung durch den Arzt. Fehlt diese und basiert die AU lediglich auf den Schilderungen des Patienten, kann sie ihre Gültigkeit verlieren.
Der Gesetzgeber fordert eine objektive Beurteilung des Gesundheitszustandes des Patienten. Diese bildet die Grundlage für die Ausstellung einer AU. Eine rein auf den Angaben des Patienten beruhende Ferndiagnose, ohne jeglichen persönlichen Kontakt zum Arzt, erschwert diese objektive Beurteilung erheblich und kann sie sogar unmöglich machen. Daher ist die persönliche Untersuchung ein essentieller Bestandteil der ärztlichen Sorgfaltspflicht und unabdingbar für eine gültige AU.
Die fehlende Möglichkeit der körperlichen Untersuchung beeinträchtigt die diagnostische Sicherheit. Symptome können falsch interpretiert, vorerkrankungen unerkannt und relevante körperliche Befunde übersehen werden. Dies gefährdet nicht nur die Gesundheit des Patienten, sondern untergräbt auch die Glaubwürdigkeit der AU.
Welche Konsequenzen drohen bei einer ungültigen AU?
Eine ungültige AU kann weitreichende Folgen haben, sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arzt. Der Arbeitnehmer riskiert eine Abmahnung oder im Wiederholungsfall sogar die Kündigung. Zusätzlich kann der Arbeitgeber die Lohnfortzahlung verweigern. Dem Arzt drohen berufsrechtliche Konsequenzen.
Ausnahmen von der Regel:
Es gibt wenige Ausnahmen, in denen eine AU auch ohne direkte körperliche Untersuchung zulässig sein kann. Dies betrifft beispielsweise Folgeverordnungen im direkten Anschluss an eine persönliche Untersuchung, wenn sich der Gesundheitszustand vorhersehbar entwickelt. Auch im Kontext von Videosprechstunden kann unter bestimmten, streng geregelten Voraussetzungen eine AU ausgestellt werden, wobei hier die Möglichkeiten der Diagnostik eingeschränkt sind und die ärztliche Sorgfalt besonders gefragt ist. Die Anforderungen an die Dokumentation sind in diesen Fällen besonders hoch.
Zusammenfassend:
Die Gültigkeit einer AU hängt maßgeblich von der persönlichen Untersuchung durch den Arzt ab. Diese ermöglicht eine objektive Beurteilung des Gesundheitszustandes und bildet die Grundlage für eine rechtssichere Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Ausnahmen bestätigen die Regel und sind an strenge Voraussetzungen geknüpft. Im Zweifel sollte immer der persönliche Kontakt zum Arzt gesucht werden.
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