Wann werden die Wespen aggressiv?
Der Spätsommer bringt eine Veränderung im Verhalten der Wespen. Ihr Nahrungsspektrum erweitert sich, die Suche nach süßen und proteinreichen Quellen intensiviert sich, was zu vermehrten Begegnungen mit Menschen führt und das subjektive Empfinden von Aggressivität steigert. Die Insekten reagieren dann reagieren empfindlicher auf Störungen.
Wespen im Spätsommer: Warum sind sie plötzlich so aggressiv?
Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Tage werden kürzer und die Temperaturen milder – eigentlich eine Zeit zum Genießen. Doch für viele Menschen wird diese Idylle durch ungebetene Gäste getrübt: Wespen. Plötzlich scheinen sie überall zu sein, aufdringlich, lästig und manchmal sogar aggressiv. Doch warum mutieren die gestreiften Insekten im Spätsommer scheinbar zu kleinen Biestern?
Der Grund für die Veränderung im Verhalten der Wespen liegt in ihrem Lebenszyklus begründet. Im Frühling und Frühsommer liegt der Fokus der Wespen auf dem Aufbau und der Versorgung des Wespenstaates. Die Arbeiterinnen sind pausenlos damit beschäftigt, Baumaterial zu sammeln und die Larven mit proteinreicher Nahrung zu versorgen. Zuckerhaltige Nahrung spielt in dieser Phase eine untergeordnete Rolle.
Mit dem Heranwachsen der neuen Königinnen und Drohnen im Spätsommer ändert sich jedoch der Nahrungsbedarf der Wespen. Die Arbeiterinnen haben ihre Aufgabe erfüllt und das Nest wird nach und nach verlassen. Befreit von ihren Pflichten, konzentrieren sich die Wespen nun auf ihre eigenen Bedürfnisse: Die Suche nach süßen und energiereichen Nahrungsquellen dominiert ihren Alltag.
Diese Suche führt die Wespen unweigerlich auch in die Nähe des Menschen. Ob beim gemütlichen Kaffeekränzchen im Garten, dem Grillabend mit Freunden oder dem Eisessen auf der Terrasse – süße Getränke, überreife Früchte und andere Leckereien üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Insekten aus.
Doch die veränderte Nahrungspräferenz allein erklärt noch nicht die scheinbar gesteigerte Aggressivität der Wespen. Ein weiterer Faktor ist die zunehmende Population. Im Spätsommer haben die Wespenvölker ihren zahlenmäßigen Höhepunkt erreicht, die Konkurrenz um Nahrung ist groß. Hinzu kommt, dass die Tiere durch das nahende Ende ihres Lebenszyklus und den beginnenden Zerfall des Staates weniger soziale Bindungen haben und dementsprechend weniger diszipliniert agieren.
Die Kombination aus Nahrungsknappheit, hoher Populationsdichte und dem Wegfall sozialer Kontrolle führt dazu, dass Wespen im Spätsommer empfindlicher auf Störungen reagieren und ihr Verteidigungsverhalten schneller aktiviert wird. Sie fühlen sich schneller bedroht und reagieren mit Stichen, um sich und ihre Nahrungsquellen zu schützen.
Wichtig zu wissen: Wespen stechen nicht aus böser Absicht, sondern ausschließlich zur Verteidigung. Wer einige Verhaltensregeln beachtet, kann Konflikte vermeiden und die letzten warmen Tage des Jahres friedlich mit den gestreiften Insekten teilen.
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