Warum baden Kinder mit Fieber nicht?

1 Sicht

Fiebernde Kinder sollten nicht gebadet werden. Die zusätzliche Belastung durch das Baden kann den ohnehin schon geschwächten Kreislauf überfordern. Konzentriere dich stattdessen auf fiebersenkende Maßnahmen und sorge für ausreichend Ruhe, um die Genesung deines Kindes optimal zu unterstützen.

Kommentar 0 mag

Baden bei Fieber: Warum du dein Kind jetzt lieber nicht in die Wanne stecken solltest

Wenn dein Kind fiebert, ist dein erster Instinkt vielleicht, alles zu tun, um ihm Erleichterung zu verschaffen. Ein warmes Bad wirkt oft beruhigend, aber ist es auch bei Fieber die richtige Wahl? Die kurze Antwort lautet: In den meisten Fällen ist es besser, dein fieberndes Kind nicht zu baden.

Der Grund dafür ist einfacher, als man denkt: Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine Krankheit. Der Körper erhöht seine Temperatur, um Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien zu bekämpfen. Während dieser Phase arbeitet der Kreislauf bereits auf Hochtouren.

Warum ist Baden bei Fieber problematisch?

Ein Bad, selbst wenn es nur lauwarm ist, kann den Kreislauf zusätzlich belasten. Hier sind die wichtigsten Gründe:

  • Kreislaufbelastung: Die Temperaturveränderung durch das Bad kann den Körper zusätzlich fordern. Er muss entweder mehr Energie aufwenden, um sich abzukühlen (bei einem warmen Bad) oder sich wieder aufzuwärmen (bei einem kühleren Bad). Diese zusätzliche Anstrengung kann den geschwächten Kreislauf überfordern.
  • Erschöpfung: Fiebernde Kinder sind oft schon müde und erschöpft. Ein Bad kann diese Erschöpfung noch verstärken.
  • Schüttelfrost-Gefahr: Ein zu kühles Bad kann zu Schüttelfrost führen. Schüttelfrost ist eine unwillkürliche Muskelkontraktion, die den Körper erwärmen soll, aber gleichzeitig den Fieberzustand weiter verschlimmern kann.

Was du stattdessen tun kannst:

Statt eines Bades solltest du dich auf folgende Maßnahmen konzentrieren, um deinem Kind zu helfen:

  • Fiebersenkende Mittel: Nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker kannst du deinem Kind fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen in altersgerechter Dosierung verabreichen.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Fieber führt zu Flüssigkeitsverlust. Stelle sicher, dass dein Kind ausreichend trinkt. Wasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Saftschorlen sind gute Optionen.
  • Leichte Kleidung: Ziehe deinem Kind leichte, atmungsaktive Kleidung an, um eine Überhitzung zu vermeiden.
  • Kühle Umgebung: Sorge für eine angenehm kühle Umgebungstemperatur.
  • Ruhe: Das Wichtigste ist, dass dein Kind sich ausreichend ausruht und schläft.
  • Wadenwickel (mit Vorsicht): Lauwarme Wadenwickel können helfen, die Körpertemperatur sanft zu senken. Wichtig ist, dass die Wadenwickel nicht eiskalt sind und das Kind sich dabei wohlfühlt. Sprich dies am besten vorher mit deinem Arzt ab.

Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?

In folgenden Fällen solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • Das Fieber steigt sehr hoch (über 40°C).
  • Das Fieber dauert länger als 2-3 Tage an.
  • Dein Kind hat zusätzlich andere Symptome wie Atemnot, starke Kopfschmerzen, Erbrechen oder Hautausschlag.
  • Du bist besorgt um den Zustand deines Kindes.

Fazit:

Auch wenn ein Bad im ersten Moment eine gute Idee scheint, um deinem fiebernden Kind Erleichterung zu verschaffen, ist es in den meisten Fällen besser, darauf zu verzichten. Konzentriere dich stattdessen auf fiebersenkende Maßnahmen, ausreichend Flüssigkeit und Ruhe. So unterstützt du dein Kind am besten bei der Genesung. Und vergiss nicht: Bei Unsicherheiten ist der Rat eines Arztes immer die beste Wahl.