Warum bekomme ich nachts keine Luft durch die Nase?

0 Sicht

Schon ein leichter Schnupfen kann die Nasenwege verengen und eine freie Atmung während des Schlafens erschweren. Auch Nasenpolypen, eine krumme Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln können zu einer nächtlichen Nasenatmungsbehinderung führen.

Kommentar 0 mag

Die nächtliche Atemnot: Warum bekomme ich nachts keine Luft durch die Nase?

Die Nase, unser Tor zur Atemluft, kann sich nachts zu einem wahren Hindernis entwickeln. Während des Schlafs, wenn wir uns entspannen und unser Körper in den Ruhemodus schaltet, wird eine verstopfte Nase besonders deutlich spürbar. Plötzlich kämpft man um jeden Atemzug, der Schlaf wird unruhig und morgens stellt sich ein Gefühl der Erschöpfung ein. Aber was steckt hinter dieser nächtlichen Atemnot?

Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen, vorübergehenden Beschwerden bis hin zu ernstzunehmenden Erkrankungen. Ein häufiges Problem ist die allgemeine Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis), die in ihrer leichten Form als Schnupfen bekannt ist. Schon eine leichte Schwellung der Schleimhaut durch Viren oder Allergene reicht aus, um die Nasengänge zu verengen und die Luftzufuhr zu behindern. Besonders nachts, wenn die Körpertemperatur leicht sinkt, kann sich die Schleimhaut zusätzlich anschwellen und die Atembeschwerden verstärken.

Doch nicht immer steckt ein einfacher Schnupfen dahinter. Strukturelle Veränderungen in der Nase können ebenfalls zu einer dauerhaften Atembehinderung führen:

  • Nasenpolypen: Diese gutartigen Wucherungen der Nasenschleimhaut können die Nasengänge verlegen und zu einer ständigen Verstopfung führen. Sie treten oft im Zusammenhang mit Allergien oder chronischen Entzündungen auf.
  • Krumme Nasenscheidewand (Septumdeviation): Eine angeborene oder durch einen Unfall verursachte Verkrümmung der Nasenscheidewand kann die Luftströmung behindern und zu einer einseitigen oder beidseitigen Nasenverstopfung führen.
  • Vergrößerte Nasenmuscheln (Hyperplasie der Nasenmuscheln): Die Nasenmuscheln sind schwammartige Strukturen in der Nase, die die Luftfeuchtigkeit und Temperatur regulieren. Sind sie vergrößert, können sie die Atemwege einengen. Dies kann durch Allergien, chronische Entzündungen oder hormonelle Veränderungen verursacht werden.

Neben diesen strukturellen Ursachen spielen auch allergische Reaktionen eine bedeutende Rolle. Allergien gegen Hausstaubmilben, Pollen oder Tierhaare führen zu einer Schwellung der Nasenschleimhaut und damit zu Atemproblemen, besonders nachts, wenn die Allergene in der Schlafumgebung konzentriert sind.

Weitere mögliche Ursachen für nächtliche Atemnot durch die Nase sind:

  • Schlafapnoe: Eine schwerwiegendere Erkrankung, bei der es zu Atemstillständen während des Schlafs kommt.
  • Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente können eine verstopfte Nase als Nebenwirkung haben.
  • Sinusitis: Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, die zu Druckgefühl und Atembeschwerden führen kann.

Wer regelmäßig nachts unter Atemnot leidet, sollte einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache der Beschwerden diagnostizieren und eine geeignete Therapie einleiten. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von einfachen Maßnahmen wie Nasenspülungen und abschwellenden Nasentropfen bis hin zu operativen Eingriffen bei strukturellen Veränderungen. Eine frühzeitige Abklärung ist wichtig, um einen ungestörten Schlaf und eine gute Lebensqualität sicherzustellen.