Warum bin ich so aggressiv, wenn ich meine Tage habe?

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Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist eine schwere Form des prämenstruellen Syndroms (PMS), die durch ausgeprägte Stimmungsschwankungen, erhöhte Reizbarkeit, Aggression und impulsive Handlungen gekennzeichnet ist. Die genaue Ursache der PMDS ist unbekannt, aber man vermutet, dass genetische Faktoren und eine Überempfindlichkeit gegenüber Sexualhormonen eine Rolle spielen.

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Die wilde Seite der Periode: Warum bin ich während meiner Tage so aggressiv?

Viele Frauen kennen das Gefühl: Die Tage nahen, und mit ihnen eine Welle von Gereiztheit, Stimmungsschwankungen und – ja, auch Aggression. Während leichte Reizbarkeit während des prämenstruellen Syndroms (PMS) weit verbreitet ist, leiden manche Frauen unter deutlich stärker ausgeprägten emotionalen Ausbrüchen, die weit über normales PMS hinausgehen. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen dieser verstärkten Aggression und bietet Ansatzpunkte für den Umgang damit.

Es ist wichtig, zunächst zwischen normalem PMS und der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) zu unterscheiden. Während PMS eine breite Palette milderer Symptome umfasst, wie z.B. Bauchschmerzen, Brustspannen und Stimmungsschwankungen, zeichnet sich PMDS durch deutlich intensivere und beeinträchtigende Symptome aus. Dazu gehört eine klinisch relevante, deutlich spürbare Aggression, die sich in Wutausbrüchen, verbaler oder sogar körperlicher Gewalt äußern kann. Diese Aggression ist nicht nur subjektiv belastend, sondern stört auch soziale Beziehungen und den Alltag erheblich.

Die hormonelle Achterbahnfahrt:

Ein zentraler Aspekt bei PMDS ist die hormonelle Dysregulation. Während des Menstruationszyklus unterliegen die Östrogen- und Progesteronspiegel starken Schwankungen. Man vermutet, dass eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber diesen Hormonen bei PMDS-Betroffenen zu einer verstärkten Reaktion auf diese Schwankungen führt. Diese Überempfindlichkeit kann zu neurochemischen Veränderungen im Gehirn führen, die sich in verstärkter Reizbarkeit, emotionaler Instabilität und Impulsivität äußern. Die genaue Wechselwirkung zwischen Hormonen und dem Gehirn ist jedoch noch nicht vollständig erforscht.

Weitere Einflussfaktoren:

Neben den hormonellen Veränderungen spielen möglicherweise weitere Faktoren eine Rolle:

  • Genetische Veranlagung: Studien deuten darauf hin, dass eine genetische Prädisposition für PMDS existiert. Familiäre Häufung von PMS und PMDS unterstützt diese Annahme.
  • Neurotransmitter-Ungleichgewicht: Es wird vermutet, dass ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin, die an der Stimmungsregulation beteiligt sind, zur erhöhten Aggression beiträgt.
  • Entzündungsreaktionen: Es gibt Hinweise darauf, dass Entzündungsvorgänge im Körper die Symptome von PMDS verstärken können.
  • Lebensstress: Stress kann die Symptome von PMDS verschlimmern und die Aggression verstärken.

Was kann ich tun?

Wenn Sie unter starker Aggression während Ihrer Periode leiden, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Gynäkologe oder eine/ein Psychotherapeut/in kann Ihnen helfen, die Ursache Ihrer Beschwerden zu identifizieren und eine geeignete Behandlung zu finden. Mögliche Therapieansätze umfassen:

  • Hormonelle Therapie: In einigen Fällen kann eine hormonelle Therapie, wie z.B. die Einnahme der Pille oder anderer hormoneller Verhütungsmittel, helfen, die hormonellen Schwankungen zu regulieren und die Symptome zu lindern.
  • Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) kann Ihnen helfen, Ihre emotionalen Reaktionen besser zu verstehen und zu kontrollieren sowie mit Stresssituationen besser umzugehen.
  • Lifestyle-Änderungen: Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Stressreduktionstechniken (z.B. Yoga, Meditation) und ausreichend Schlaf können die Symptome ebenfalls positiv beeinflussen.

Fazit:

Starke Aggression während der Periode ist ein ernstzunehmendes Symptom, das nicht ignoriert werden sollte. Die Ursachen sind komplex und oft multifaktoriell. Eine frühzeitige Diagnose und eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Therapie sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern. Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe zu suchen – Sie sind nicht allein mit Ihren Problemen.