Warum geht der Schnupfen nicht weg?

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Anhaltender Schnupfen deutet oft auf tieferliegende Ursachen hin. Eine verkrümmte Nasenscheidewand, Allergien oder eine Dysregulation der Nasenschleimhautgefäße – der vasomotorische Schnupfen – können verantwortlich sein und bedürfen ärztlicher Abklärung für eine gezielte Therapie.

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Warum geht der Schnupfen nicht weg? Wenn ein Schnupfen chronisch wird.

Ein Schnupfen, der sich einfach nicht verabschieden will, ist mehr als nur lästig. Während ein akuter Schnupfen in der Regel nach ein bis zwei Wochen von selbst abklingt, deutet anhaltender, über Wochen oder Monate bestehender Schnupfen oft auf tieferliegende Ursachen hin, die eine ärztliche Abklärung erfordern. Einfach nur weiter Nasenspray zu verwenden, ist keine Lösung und kann die Situation sogar verschlimmern.

Ursachen für anhaltenden Schnupfen:

Die Ursachen für einen hartnäckigen Schnupfen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu ernsthafteren Erkrankungen. Hier einige wichtige Punkte:

  • Allergien: Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare – Allergien lösen eine chronische Entzündung der Nasenschleimhaut aus, die sich als dauerhafter Schnupfen mit Niesen, Juckreiz und verstopfter Nase manifestiert. Allergischer Schnupfen ist oft saisonal, kann aber auch ganzjährig bestehen.

  • Vasomotorischer Schnupfen: Bei dieser Erkrankung reagieren die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut überempfindlich auf verschiedene Reize wie Temperaturänderungen, Gerüche oder Stress. Dies führt zu einer Schwellung der Schleimhaut und damit zu einer verstopften Nase. Im Gegensatz zu allergischem Schnupfen fehlt hier oft der typische Juckreiz.

  • Chronische Rhinosinusitis: Diese Entzündung der Nasennebenhöhlen kann ebenfalls zu anhaltendem Schnupfen führen, oft begleitet von Druckgefühl im Gesicht, Kopf- und Gesichtsschmerzen sowie gelbgrünem Nasensekret. Bakterien, Viren oder Pilze können die Ursache sein.

  • Anatomische Besonderheiten: Eine verkrümmte Nasenscheidewand oder Nasenpolypen können den Luftstrom in der Nase behindern und zu chronischem Schnupfen führen. Die Luft kann nicht ungehindert zirkulieren, was zu einer dauerhaften Reizung und Entzündung der Schleimhaut führt.

  • Medikamenten-induzierter Schnupfen: Der dauerhafte Gebrauch bestimmter Medikamente, wie zum Beispiel blutdrucksenkender Mittel, kann ebenfalls Schnupfen auslösen.

  • Seltene Ursachen: In seltenen Fällen können auch Tumore oder andere seltene Erkrankungen hinter einem anhaltenden Schnupfen stecken.

Wann zum Arzt?

Ein anhaltender Schnupfen, der länger als zwei Wochen besteht, sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Besonders wichtig ist der Arztbesuch, wenn der Schnupfen mit folgenden Symptomen einhergeht:

  • Starke Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Gesichts- oder Kopfdruck
  • Gelbgrünes, übelriechendes Nasensekret
  • Blut im Nasensekret
  • Atembeschwerden
  • Geschwollene Lymphknoten

Therapie:

Die Therapie des anhaltenden Schnupfens richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Sie kann Medikamente, Physiotherapie (z.B. Nasenspülungen) oder in seltenen Fällen auch chirurgische Eingriffe umfassen. Der Selbstmedikation mit Nasensprays sollte mit Vorsicht begegnet werden, da ein übermäßiger Gebrauch zu einer Abhängigkeit führen und die Beschwerden sogar verschlimmern kann.

Fazit:

Ein Schnupfen, der nicht abklingt, ist kein triviales Problem. Eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt ist unerlässlich, um die Ursache zu identifizieren und eine effektive Therapie einzuleiten. Vermeiden Sie die Selbstbehandlung und suchen Sie frühzeitig ärztlichen Rat, um weitere Komplikationen zu vermeiden.