Warum ist manchen Menschen immer warm?

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Ständiges Wärmeempfinden kann vielfältige Ursachen haben. Neben Stoffwechsel- und Hormonveränderungen, wie einer Schilddrüsen- oder Autoimmunerkrankung, können auch Bluthochdruck oder eine akute Infektion wie die Grippe dafür verantwortlich sein. Eine ärztliche Abklärung ist empfehlenswert.
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Immer warm: Wenn der Körper ständig auf Hochtouren läuft

Ein ständiges Wärmeempfinden, das über das normale Wohlbefinden hinausgeht, kann irritierend und belastend sein. Während andere frösteln, schwitzt man selbst bei kühlen Temperaturen. Dieses Phänomen kann harmlose Gründe haben, aber auch auf ernsthaftere gesundheitliche Probleme hindeuten. Eine genaue Ursachenforschung ist daher entscheidend.

Die Körpertemperatur wird von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren reguliert. Ein fein abgestimmtes System aus Nerven, Hormonen und Blutgefäßen sorgt dafür, dass wir unsere Körpertemperatur konstant bei etwa 37 Grad Celsius halten. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, kann es zu einem anhaltenden Wärmeempfinden kommen.

Oftmals spielen Stoffwechselprozesse eine Rolle. Ein beschleunigter Stoffwechsel, wie er beispielsweise bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) vorkommt, produziert mehr Wärme. Die Schilddrüse, ein kleines, aber wichtiges Organ im Hals, steuert zahlreiche Stoffwechselvorgänge. Produziert sie zu viele Hormone, läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren, was sich unter anderem in Hitzewallungen und Schweißausbrüchen äußern kann.

Auch hormonelle Schwankungen, zum Beispiel während der Wechseljahre oder in der Schwangerschaft, können zu einem erhöhten Wärmeempfinden führen. Der veränderte Hormonhaushalt beeinflusst die Temperaturregulation und kann Hitzewallungen auslösen.

Neben hormonellen Einflüssen können auch Autoimmunerkrankungen das Temperaturempfinden beeinflussen. Bei diesen Erkrankungen greift das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe an, was zu Entzündungen und damit verbundener Wärmeentwicklung führen kann. Beispiele hierfür sind Rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematodes.

Ein weiterer möglicher Faktor ist Bluthochdruck. Der erhöhte Druck in den Blutgefäßen kann zu einer stärkeren Durchblutung der Haut und somit zu einem Wärmegefühl führen.

Nicht zu vergessen sind Infektionen. Bei einer Grippe oder anderen Infektionskrankheiten erhöht der Körper seine Temperatur, um die Krankheitserreger zu bekämpfen. Fieber ist eine natürliche Abwehrreaktion, die mit einem starken Wärmeempfinden einhergeht.

Auch bestimmte Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder der Konsum von Alkohol und Koffein können die Körpertemperatur beeinflussen und ein Wärmegefühl verstärken.

Da ein anhaltendes Wärmeempfinden viele verschiedene Ursachen haben kann, ist eine ärztliche Abklärung unbedingt empfehlenswert. Der Arzt kann durch gezielte Untersuchungen die zugrundeliegende Ursache ermitteln und eine passende Therapie einleiten. Ignoriert man das Problem, riskiert man, dass sich eine ernsthafte Erkrankung unbehandelt weiterentwickelt. Zögern Sie daher nicht, bei anhaltendem Wärmeempfinden ärztlichen Rat einzuholen.