Warum können wir bei wenig Licht noch sehen?

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Stäbchenzellen im Auge sind die Helden des Nachtsicht-Teams. Lichtempfindlicher als Zapfenzellen, ermöglichen sie die Wahrnehmung von Grau- und Schwarztönen und machen das Sehen bei wenig Licht möglich.
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Nachtsicht: Warum wir bei wenig Licht noch sehen können

Wenn die Sonne untergeht und die Dunkelheit hereinbricht, nimmt unsere Fähigkeit, unsere Umgebung wahrzunehmen, ab. Doch auch bei schwachem Licht können wir noch Gegenstände und Formen erkennen. Wie ist das möglich? Es liegt an den Stäbchenzellen in unserem Auge.

Sicht bei hellem und schwachem Licht

Unser Auge verfügt über zwei Arten von lichtempfindlichen Zellen: Zapfenzellen und Stäbchenzellen.

  • Zapfenzellen: Zapfenzellen sind für das Farbsehen und das Sehen bei hellem Licht verantwortlich. Sie sind in der Mitte der Netzhaut konzentriert, dem Teil des Auges, der das Licht empfängt.
  • Stäbchenzellen: Stäbchenzellen sind lichtempfindlicher als Zapfenzellen und ermöglichen uns das Sehen bei schwachem Licht. Sie sind über die gesamte Netzhaut verteilt, sind aber besonders zahlreich am Rand.

Die Rolle der Stäbchenzellen

Bei hellem Licht werden die Zapfenzellen stimuliert und senden Signale an das Gehirn, die die Wahrnehmung von Farben und scharfen Bildern ermöglichen. Bei schwachem Licht hingegen werden die Zapfenzellen nicht mehr aktiviert. Hier kommen die Stäbchenzellen ins Spiel:

  • Höhere Lichtempfindlichkeit: Stäbchenzellen enthalten einen lichtempfindlichen Farbstoff namens Rhodopsin, der sie viel empfindlicher für Licht macht als Zapfenzellen.
  • Summierung von Signalen: Stäbchenzellen summieren Signale von benachbarten Stäbchenzellen, was ihre Empfindlichkeit noch weiter erhöht.
  • Grau- und Schwarztöne: Stäbchenzellen erkennen nur Grautöne und Schwarz. Sie übermitteln Informationen über die Helligkeit, aber nicht über die Farbe.

Grenzen der Nachtsicht

Obwohl Stäbchenzellen uns bei schwachem Licht helfen, gibt es dennoch Einschränkungen unserer Nachtsicht:

  • Schlechte Sehschärfe: Stäbchenzellen sind weniger scharf als Zapfenzellen, was zu einer verminderten Sehschärfe bei schwachem Licht führt.
  • Verzögerte Reaktion: Stäbchenzellen benötigen mehr Zeit, um sich an Änderungen der Helligkeit anzupassen als Zapfenzellen.
  • Kein Farbsehen: Da Stäbchenzellen nur Grautöne erkennen, können wir bei schwachem Licht keine Farben sehen.

Fazit

Die Stäbchenzellen in unserem Auge sind die stillen Helden, die es uns ermöglichen, auch bei wenig Licht zu sehen. Obwohl ihre Nachtsicht nicht perfekt ist, spielen sie eine entscheidende Rolle für unsere Fähigkeit, uns in der Dunkelheit zu orientieren und unsere Umgebung wahrzunehmen.