Warum platzen rote Blutkörperchen in destilliertem Wasser?

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In destilliertem Wasser quillt der rote Blutkörpercheninhalt aufgrund des osmotischen Gradienten auf. Der niedrige osmotische Druck des umgebenden Mediums führt zur Wasseraufnahme durch die Zellmembran, bis die Zelle dem Druck nicht mehr standhält und lysiert. Dieser Vorgang ist ein Beispiel für Osmose.
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Warum platzen rote Blutkörperchen in destilliertem Wasser?

Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) sind flexible Zellen, die den lebenswichtigen Sauerstoff durch unseren Körper transportieren. Sie sind von einer semipermeablen Zellmembran umgeben, die selektiv Substanzen ein- und ausströmen lässt.

Wenn rote Blutkörperchen in eine Lösung mit geringerem osmotischen Druck, wie z. B. destilliertes Wasser, übertragen werden, kommt es zu einem Phänomen namens Osmose. Osmose ist die Bewegung von Wasser durch eine semipermeable Membran von einem Bereich mit höherer Konzentration von gelösten Stoffen (hypertonisch) zu einem Bereich mit niedrigerer Konzentration von gelösten Stoffen (hypotonisch).

Im Fall von destilliertem Wasser ist die Konzentration von gelösten Stoffen im äußeren Medium deutlich niedriger als innerhalb der roten Blutkörperchen. Daher bewegt sich Wasser durch die Zellmembran in die Zellen. Dies führt dazu, dass die Zellen aufquellen und anschwellen, da sie mehr Wasser aufnehmen, als sie mit ihrem inneren Druck bewältigen können.

Wenn der Druck innerhalb der roten Blutkörperchen zu stark ansteigt, platzen ihre Membranen und setzen ihren Inhalt in die umliegende Flüssigkeit frei. Dieser Vorgang wird als Hämolyse bezeichnet.

Die Hämolyse roter Blutkörperchen in destilliertem Wasser ist ein anschauliches Beispiel für Osmose. Sie verdeutlicht, wie der selektive Durchtritt von Wasser durch Zellmembranen lebenswichtige physiologische Prozesse beeinflussen kann.