Was bedeutet eine Körpertemperatur unter 36 Grad?

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Eine Körpertemperatur unter 36°C signalisiert eine Hypothermie. Der Körper versucht, seine Wärme zu erhalten, was zu Zittern und Verwirrtheit führen kann. Sofortiges Handeln ist wichtig, um gefährliche Folgen zu vermeiden und die Körpertemperatur wieder anzuheben. Wärmequellen und medizinische Hilfe sind ratsam.
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Körpertemperatur unter 36°C: Wenn der Körper zu kalt wird

Eine Körpertemperatur unter 36°C – gemeinhin als Hypothermie bezeichnet – stellt einen ernstzunehmenden medizinischen Zustand dar, der nicht ignoriert werden sollte. Im Gegensatz zum oft harmlosen leichten Unterkühlen, bei dem die Temperatur lediglich leicht unter die Norm von etwa 37°C fällt, signalisiert eine Temperatur unter 36°C eine erhebliche Störung der körpereigenen Temperaturregulation. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, seine Kerntemperatur aufrechtzuerhalten, was zu einer Reihe von gefährlichen Folgen führen kann.

Die Ursachen für eine Hypothermie sind vielfältig und reichen von längerer Exposition gegenüber Kälte (z.B. bei Bergsteigern, Obdachlosen oder Badeunfällen) über medizinische Erkrankungen wie Unterzuckerung, Schilddrüsenunterfunktion oder Sepsis bis hin zu bestimmten Medikamenten. Auch ein zu geringer Kalorienverbrauch oder eine Unterernährung können die Körpertemperatur negativ beeinflussen.

Symptome einer Hypothermie: Die Symptome entwickeln sich in der Regel schleichend und sind zunächst unspezifisch. Zu den frühen Anzeichen gehören:

  • Frösteln: Der Körper versucht durch Muskelzittern Wärme zu erzeugen.
  • Müdigkeit und Schwäche: Der Stoffwechsel verlangsamt sich.
  • Verwirrtheit und Desorientierung: Die Gehirnfunktion wird beeinträchtigt.
  • Verlangsamte Atmung und Herzfrequenz: Der Körper versucht Energie zu sparen.
  • Blässe und kalte Extremitäten: Die Durchblutung der Peripherie wird reduziert.

Im fortgeschrittenen Stadium der Hypothermie können die Symptome schwerwiegender werden und Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand auftreten. Diese Zustände sind lebensbedrohlich und erfordern sofortige medizinische Hilfe.

Was tun bei einer Körpertemperatur unter 36°C?

Sofortiges Handeln ist unerlässlich. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  1. Den Betroffenen aus der Kälte bringen: Suchen Sie einen warmen, geschützten Ort auf.
  2. Warme Kleidung anziehen lassen oder zudecken: Vermeiden Sie jedoch direkte Wärmequellen wie Heizkissen, da diese Verbrennungen verursachen können.
  3. Warme Getränke anbieten (kein Alkohol!): Warme, zuckerhaltige Getränke können helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und die Körpertemperatur langsam zu erhöhen. Alkohol ist kontraindiziert, da er die Durchblutung der Extremitäten verstärkt und so zu einem weiteren Wärmeverlust führen kann.
  4. Körperkontakt: Haut-zu-Haut-Kontakt kann die Körpertemperatur des Betroffenen langsam erhöhen.
  5. Medizinische Hilfe rufen: Insbesondere bei Bewusstlosigkeit, Atem- oder Herzproblemen ist der Notruf unverzüglich zu wählen.

Prävention: Die beste Methode, um eine Hypothermie zu vermeiden, ist eine adäquate Vorbereitung bei Kälteexposition. Dazu gehören warme Kleidung in Schichten, Schutz vor Wind und Nässe sowie ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr. Menschen mit Vorerkrankungen sollten sich besonders schützen und bei Kälteexposition Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Eine Körpertemperatur unter 36°C ist kein Zustand, den man leicht nehmen sollte. Die frühzeitige Erkennung der Symptome und das schnelle Handeln sind entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden und die Gesundheit des Betroffenen zu schützen. Zögern Sie nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie den Verdacht auf eine Hypothermie haben.