Was bedeutet eine sehr kurze Periode?

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Eine Hypomenorrhoe liegt vor, wenn die Periode ungewöhnlich schwach ausfällt und nur 1-2 Tage oder wenige Stunden anhält. Dabei ähnelt sie eher einer Schmierblutung, da die Gebärmutterschleimhaut nur spärlich aufgebaut wurde.

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Die kurze Periode: Hypomenorrhoe – Ursachen und Bedeutung

Eine kurze Periode, die nur ein bis zwei Tage, oder gar nur wenige Stunden andauert und eher einer Schmierblutung gleicht, wird medizinisch als Hypomenorrhoe bezeichnet. Im Gegensatz zu einer normalen Menstruation, die in der Regel drei bis sieben Tage andauert und eine mittlere Blutungsstärke aufweist, ist die Blutungsmenge bei einer Hypomenorrhoe deutlich reduziert. Dies deutet darauf hin, dass die Gebärmutterschleimhaut nur spärlich aufgebaut wurde und somit weniger abgestoßen wird.

Ursachen einer Hypomenorrhoe:

Die Ursachen für eine kurze Periode sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Eine einmalige kurze Periode muss nicht zwangsläufig auf ein Problem hinweisen, kann aber auch ein Symptom folgender Ursachen sein:

  • Hormonelle Veränderungen: Schwankungen im Hormonspiegel, insbesondere der Östrogene und Progesterone, spielen eine entscheidende Rolle im Menstruationszyklus. Stress, Gewichtsverlust oder -zunahme, intensive körperliche Belastung, aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Antibabypillen, einige Antidepressiva) können zu hormonellen Ungleichgewichten führen und eine Hypomenorrhoe verursachen. Auch die Annäherung an die Menopause kann mit unregelmäßigen und verkürzten Perioden einhergehen.

  • Schilddrüsenfunktionsstörungen: Eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion kann den Menstruationszyklus erheblich beeinflussen und zu einer verkürzten und/oder schwach ausgeprägten Periode führen.

  • Polyzyklisches Ovarsyndrom (PCOS): Bei PCOS liegt eine hormonelle Störung vor, die zu unregelmäßigen Perioden, Zysten an den Eierstöcken und anderen Symptomen führen kann. Eine Hypomenorrhoe ist ein mögliches Zeichen.

  • Essstörungen: Anorexia nervosa und Bulimie können durch den starken Gewichtsverlust und die damit verbundenen hormonellen Veränderungen zu einer Hypomenorrhoe oder gar zum Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) führen.

  • Anatomische Ursachen: Seltener können anatomische Veränderungen im Bereich der Gebärmutter oder der Gebärmutterhalses (z.B. Polypen, Myome) zu einer reduzierten Blutung führen.

  • Medikamente: Wie bereits erwähnt, können einige Medikamente nebenwirkungsbedingt zu einer Veränderung des Menstruationszyklus und einer Hypomenorrhoe beitragen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Eine einmalige kurze Periode ist in vielen Fällen unbedenklich. Sollten jedoch folgende Symptome hinzukommen oder die Hypomenorrhoe regelmäßig auftreten, ist eine ärztliche Abklärung dringend angeraten:

  • Starke Schmerzen während der Periode
  • Unregelmäßige Zyklen
  • Begleitende Symptome wie Gewichtsverlust/zunahme, Haarausfall, Akne, Stimmungsschwankungen
  • Ausbleiben der Periode über mehrere Monate

Der Arzt wird durch eine Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Untersuchungen (z.B. Blutuntersuchungen, Ultraschall) die Ursache der Hypomenorrhoe feststellen und eine geeignete Behandlung einleiten. Eine frühzeitige Abklärung ist wichtig, um mögliche Grunderkrankungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Selbstmedikation sollte vermieden werden.