Was bedeutet es, wenn der untere Blutdruckwert unter 60 ist?
Zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) bedeutet, dass der diastolische Wert unter 60 mmHg fällt. Dadurch wird die Versorgung der Organe mit sauerstoffreichem Blut beeinträchtigt.
Was bedeutet es, wenn der untere Blutdruckwert unter 60 mmHg liegt? Ein Blick auf die Diastolische Hypotonie
Ein optimaler Blutdruck ist entscheidend für die Gesundheit und das reibungslose Funktionieren unseres Körpers. Während ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie) weithin bekannt ist, kann auch ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) problematisch sein. Insbesondere der untere Wert, auch diastolischer Blutdruck genannt, spielt eine wichtige Rolle. Was bedeutet es also, wenn dieser Wert dauerhaft unter 60 mmHg liegt und welche Konsequenzen kann das haben?
Der Blutdruck wird immer in zwei Werten angegeben: dem systolischen (oberen) Wert, der den Druck in den Arterien misst, wenn das Herz sich zusammenzieht, und dem diastolischen (unteren) Wert, der den Druck misst, wenn das Herz sich zwischen den Schlägen entspannt. Der diastolische Druck ist also ein Indikator für den Widerstand in den Blutgefäßen während der Ruhephase des Herzens. Ein Wert unter 60 mmHg wird allgemein als diastolische Hypotonie definiert.
Warum ist ein zu niedriger diastolischer Blutdruck problematisch?
Ein ausreichend hoher diastolischer Druck ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Organe und Gewebe des Körpers während der diastolischen Phase, also der Ruhephase des Herzens, ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Sinkt der diastolische Wert unter 60 mmHg, kann diese Versorgung beeinträchtigt werden. Dies kann verschiedene Symptome und in schweren Fällen sogar zu Organschäden führen.
Mögliche Ursachen für einen diastolischen Blutdruck unter 60 mmHg:
Die Ursachen für eine diastolische Hypotonie sind vielfältig und können von harmlosen Faktoren bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen. Einige der häufigsten Ursachen sind:
- Dehydration: Ein Mangel an Flüssigkeit im Körper kann das Blutvolumen verringern und somit den Blutdruck senken.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Diuretika (Entwässerungstabletten), Betablocker oder einige Antidepressiva, können den Blutdruck senken.
- Herzprobleme: Herzinsuffizienz oder Herzklappenfehler können dazu führen, dass das Herz nicht genügend Blut pumpen kann, was sich auf den Blutdruck auswirkt.
- Endokrine Störungen: Erkrankungen der Nebennieren oder der Schilddrüse können den Blutdruck beeinflussen.
- Schwangerschaft: Im ersten und zweiten Trimester einer Schwangerschaft kommt es häufig zu einem Blutdruckabfall aufgrund hormoneller Veränderungen und der Erweiterung der Blutgefäße.
- Starke Blutungen: Ein erheblicher Blutverlust, beispielsweise durch eine Verletzung oder innere Blutungen, kann zu einem Blutdruckabfall führen.
- Septischer Schock: Eine schwere Infektion, die zu einer systemischen Entzündung führt, kann den Blutdruck drastisch senken.
- Neurologische Erkrankungen: Einige neurologische Erkrankungen, die das vegetative Nervensystem beeinflussen, können zu Blutdruckproblemen führen.
- Langes Stehen: Bei manchen Menschen kann langes Stehen zu einem Blutdruckabfall führen (orthostatische Hypotonie).
Symptome einer diastolischen Hypotonie:
Die Symptome einer diastolischen Hypotonie können variieren und hängen von der Schwere des Blutdruckabfalls ab. Einige der häufigsten Symptome sind:
- Schwindel und Benommenheit: Durch die verminderte Durchblutung des Gehirns.
- Ohnmacht oder Prä-Ohnmacht-Gefühl: Ebenfalls aufgrund der unzureichenden Sauerstoffversorgung des Gehirns.
- Müdigkeit und Schwäche: Durch die mangelnde Versorgung der Muskeln mit Sauerstoff.
- Verschwommenes Sehen: Aufgrund der verminderten Durchblutung des Auges.
- Konzentrationsschwierigkeiten: Durch die unzureichende Sauerstoffversorgung des Gehirns.
- Übelkeit: Kann durch die allgemeine Beeinträchtigung des Körpers entstehen.
- Kalte, feuchte Haut: Durch die verminderte Durchblutung der Haut.
- Schnelle, flache Atmung: Als Kompensationsmechanismus des Körpers.
Was tun bei einem diastolischen Blutdruck unter 60 mmHg?
Wenn Sie regelmäßig einen diastolischen Blutdruck unter 60 mmHg messen oder unter den oben genannten Symptomen leiden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann die Ursache für den niedrigen Blutdruck ermitteln und eine entsprechende Behandlung einleiten.
Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung der diastolischen Hypotonie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Einige allgemeine Maßnahmen, die helfen können, den Blutdruck zu stabilisieren, sind:
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, um das Blutvolumen zu erhöhen.
- Erhöhte Salzzufuhr: In Absprache mit dem Arzt kann eine erhöhte Salzzufuhr helfen, den Blutdruck zu erhöhen.
- Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann die Durchblutung verbessern.
- Vermeidung von langem Stehen: Wenn möglich, vermeiden Sie langes Stehen.
- Stützstrümpfe: Stützstrümpfe können helfen, das Blut in den Beinen zu halten und den Blutdruck zu erhöhen.
- Anpassung der Medikamente: Wenn Medikamente die Ursache für den niedrigen Blutdruck sind, kann der Arzt die Dosis anpassen oder auf ein anderes Medikament umsteigen.
- Behandlung der Grunderkrankung: Wenn eine andere Erkrankung, wie z.B. eine Herzinsuffizienz, die Ursache für den niedrigen Blutdruck ist, muss diese behandelt werden.
Fazit:
Ein diastolischer Blutdruck unter 60 mmHg kann ein Zeichen für eine unzureichende Sauerstoffversorgung der Organe sein und sollte daher ernst genommen werden. Es ist wichtig, die Ursache für den niedrigen Blutdruck zu ermitteln und eine entsprechende Behandlung einzuleiten. Regelmäßige Blutdruckmessungen und ein Besuch beim Arzt bei Verdacht auf Hypotonie sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Denken Sie daran, dass Selbstdiagnose und Selbstbehandlung gefährlich sein können. Holen Sie sich immer professionellen medizinischen Rat ein.
#Gesundheit#Niedriger Blutdruck#VorsorgeKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.