Was bedeutet es, wenn man ständig Schnupfen hat?

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Ein andauernder Schnupfen kann auf chronischen Schnupfen hindeuten. Mögliche Ursachen sind anatomische Besonderheiten wie eine schiefe Nasenscheidewand, Allergien oder vasomotorische Reaktionen. Betroffene erleben anhaltende Beschwerden mit laufender oder verstopfter Nase.
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Ständig Schnupfen? Ursachen und was Sie dagegen tun können

Ein laufende Nase, mal mehr, mal weniger – das kennt jeder. Doch wenn der Schnupfen chronisch wird und Sie ständig mit einer verstopften oder laufenden Nase zu kämpfen haben, ist das mehr als nur lästig. Es kann ein Hinweis auf verschiedene, teils ernstzunehmende, Erkrankungen sein. Ein andauernder Schnupfen, der über mehrere Wochen oder gar Monate besteht, sollte daher unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Nur so kann die richtige Diagnose gestellt und eine effektive Behandlung eingeleitet werden.

Wann spricht man von chronischem Schnupfen?

Von chronischem Schnupfen spricht man, wenn die Beschwerden – also eine laufende oder verstopfte Nase, verbunden mit Niesen, Juckreiz oder Druckgefühl im Gesicht – über mindestens zwölf Wochen im Jahr über mindestens zwei aufeinanderfolgende Jahre bestehen. Ein sporadisch auftretender Schnupfen, beispielsweise durch eine Erkältung, fällt nicht darunter.

Mögliche Ursachen für einen dauerhaften Schnupfen:

Die Ursachen für chronischen Schnupfen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Zu den häufigsten zählen:

  • Allergien: Allergischer Schnupfen (allergische Rhinitis) ist eine sehr häufige Ursache. Hier reagiert das Immunsystem überempfindlich auf Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze. Die Symptome ähneln einer Erkältung, sind aber oft länger anhaltend und saisonal bedingt.

  • Vasomotorische Rhinitis: Bei dieser Form des Schnupfens reagiert die Nasenschleimhaut überempfindlich auf Reize wie Temperaturänderungen, starke Gerüche, scharfe Speisen oder emotionalen Stress. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt.

  • Anatomische Besonderheiten: Eine schiefe Nasenscheidewand, Nasenpolypen oder vergrößerte Nasenmuscheln können den Luftstrom in der Nase behindern und zu einer chronischen Verstopfung führen. Diese anatomischen Veränderungen können angeboren oder durch Verletzungen erworben sein.

  • Chronische Sinusitis: Eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen kann ebenfalls zu einem andauernden Schnupfen führen. Symptome sind neben der verstopften Nase oft auch Kopfschmerzen, Druckgefühl im Gesicht und gelb-grüner Nasenausfluss.

  • Medikamentöse Rhinitis: Der langfristige Gebrauch bestimmter Nasensprays, insbesondere abschwellender Mittel (Dekongestiva), kann zu einer Abhängigkeit und einer Verschlimmerung der Beschwerden führen.

  • Seltene Ursachen: In seltenen Fällen kann ein chronischer Schnupfen auch auf andere Erkrankungen wie z.B. Zystische Fibrose oder seltene Immunerkrankungen hinweisen.

Diagnose und Behandlung:

Um die Ursache des chronischen Schnupfens zu identifizieren, ist eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt – häufig einen HNO-Arzt – notwendig. Diese beinhaltet in der Regel eine Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte), eine körperliche Untersuchung der Nase und der Nasennebenhöhlen sowie möglicherweise weitere Untersuchungen wie Allergietests oder eine Nasenendoskopie.

Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei Allergien können Antihistaminika oder Kortikosteroide helfen. Bei einer vasomotorischen Rhinitis können abschwellende Nasensprays (kurzfristig) eingesetzt werden, jedoch sollte deren langfristige Anwendung vermieden werden. Anatomische Veränderungen können gegebenenfalls operativ korrigiert werden. Bei einer chronischen Sinusitis ist eine antibiotische Therapie oft notwendig.

Fazit:

Ein ständig wiederkehrender Schnupfen ist kein Zustand, den man einfach hinnehmen sollte. Suchen Sie bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt auf, um die Ursache abklären zu lassen und eine geeignete Behandlung zu erhalten. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie können dazu beitragen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern.