Was löst chronischen Schnupfen aus?

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Anhaltender Schnupfen entsteht oft durch die Reaktion des Immunsystems auf Allergene wie Hausstaubmilben, Pollen oder Tierhaare. Diese lösen Entzündungen in den Nasenschleimhäuten aus, ob saisonal bedingt oder ganzjährig präsent. Die genaue Ursache muss individuell festgestellt werden.

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Chronischer Schnupfen: Mehr als nur eine Erkältung – Ursachen und was wirklich dahinter steckt

Ein ständig laufende Nase, verstopfte Atemwege und das Gefühl, nie richtig durchatmen zu können – wer unter chronischem Schnupfen leidet, weiß, dass dieser Zustand weit mehr als nur eine lästige Erkältung ist. Doch was genau steckt hinter diesem hartnäckigen Leiden und warum verschwindet er einfach nicht?

Anders als ein akuter Schnupfen, der meist durch Viren verursacht wird und nach einigen Tagen von selbst abklingt, hält sich chronischer Schnupfen hartnäckig. Er kann Wochen, Monate oder sogar Jahre andauern und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die Ursachen für chronischen Schnupfen sind vielfältig und oft komplex.

Die häufigsten Auslöser:

  • Allergien: Der unterschätzte Faktor

    Die allergische Rhinitis, umgangssprachlich auch Heuschnupfen genannt, ist eine der häufigsten Ursachen für chronischen Schnupfen. Allerdings sind es nicht nur Pollen, die die Nase zum Laufen bringen. Auch Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze und bestimmte Nahrungsmittel können allergische Reaktionen auslösen, die sich in einem chronischen Schnupfen äußern. Das Immunsystem reagiert überempfindlich auf eigentlich harmlose Substanzen (Allergene) und setzt Histamin frei, was zu Entzündungen in den Nasenschleimhäuten führt. Diese Entzündungen verursachen dann die typischen Symptome wie Niesen, Juckreiz, laufende Nase und verstopfte Nase.

  • Nicht-allergische Rhinitis: Wenn Allergien ausscheiden

    In manchen Fällen liegt kein Allergen als Auslöser vor. Diese Form des chronischen Schnupfens wird als nicht-allergische Rhinitis bezeichnet. Hier können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen:

    • Vasomotorische Rhinitis: Kälte, trockene Luft, starke Gerüche, Rauch, Alkohol oder scharfe Speisen können die Blutgefäße in der Nase erweitern und zu einer vermehrten Schleimproduktion führen.
    • Medikamenteninduzierte Rhinitis: Bestimmte Medikamente, wie z.B. abschwellende Nasensprays bei längerer Anwendung, können zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut und somit zu chronischem Schnupfen führen.
    • Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, Menopause oder Schilddrüsenerkrankungen können ebenfalls das Nasensekret beeinflussen.
    • Anatomische Ursachen: Verkrümmungen der Nasenscheidewand oder Nasenpolypen können die Belüftung der Nase behindern und zu chronischen Entzündungen führen.
  • Infektionen: Chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen

    Wiederholte oder chronische Infektionen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) können ebenfalls einen chronischen Schnupfen verursachen. Die entzündeten Schleimhäute produzieren vermehrt Schleim, der nicht richtig abfließen kann und so zu einer chronischen Verstopfung der Nase führt.

Die Suche nach der individuellen Ursache

Um den chronischen Schnupfen effektiv zu behandeln, ist es entscheidend, die zugrunde liegende Ursache zu finden. Hierfür ist eine gründliche Untersuchung durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) unerlässlich. Dieser wird eine ausführliche Anamnese erheben, die Nase untersuchen und gegebenenfalls Allergietests durchführen. Bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie (CT) können bei Verdacht auf eine Sinusitis oder anatomische Ursachen hilfreich sein.

Behandlungsmöglichkeiten:

Die Behandlung des chronischen Schnupfens richtet sich nach der jeweiligen Ursache:

  • Allergische Rhinitis: Meidung der Allergene, Antihistaminika, kortisonhaltige Nasensprays oder eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung).
  • Nicht-allergische Rhinitis: Vermeidung von Auslösern, Nasenspülungen, kortisonhaltige Nasensprays oder operative Korrektur anatomischer Ursachen.
  • Chronische Sinusitis: Antibiotika, kortisonhaltige Nasensprays, Nasenspülungen oder operative Entfernung von Polypen.

Wichtige Tipps für Betroffene:

  • Regelmäßige Nasenspülungen: Spülen Sie Ihre Nase regelmäßig mit einer Salzlösung, um die Schleimhäute zu befeuchten und von Reizstoffen zu befreien.
  • Ausreichend trinken: Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Schleimhäute feucht zu halten.
  • Trockene Luft vermeiden: Sorgen Sie für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen.
  • Reizstoffe meiden: Vermeiden Sie Rauch, Staub, starke Gerüche und andere Reizstoffe, die die Nasenschleimhäute irritieren können.

Fazit:

Chronischer Schnupfen ist ein komplexes Problem, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Eine gründliche Diagnose durch einen HNO-Arzt ist entscheidend, um die richtige Behandlung zu finden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn die Behandlung nicht sofort anschlägt. Geduld und eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt sind der Schlüssel zum Erfolg.