Was hilft gegen Fischschuppenkrankheit?

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Bei schwerer Fischschuppenkrankheit kann Acitretin, ein Retinoid-Medikament, innerlich helfen. Als Vitamin A-Abkömmling greift es regulierend in die Hautentwicklung und Verhornung ein. Neo-Tigason Tabletten enthalten diesen Wirkstoff und können nach ärztlicher Anweisung die Symptome deutlich verbessern.

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Fischschuppenkrankheit (Ichthyosis): Linderung und Behandlungsmöglichkeiten

Die Fischschuppenkrankheit, medizinisch als Ichthyosis bezeichnet, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch eine gestörte Verhornung der Haut gekennzeichnet ist. Dies führt zu trockener, schuppiger Haut, die oft an Fischschuppen erinnert. Betroffene leiden nicht nur unter dem kosmetischen Aspekt, sondern auch unter Juckreiz, Spannungsgefühlen und in manchen Fällen unter einer Beeinträchtigung der Hautfunktion. Während es keine Heilung für die Fischschuppenkrankheit gibt, gibt es eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern.

Grundlagen der Behandlung: Feuchtigkeit und Pflege

Die Basis jeder Behandlung der Ichthyosis ist eine konsequente und intensive Hautpflege. Ziel ist es, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Verhornung zu reduzieren. Hier sind einige wichtige Aspekte:

  • Regelmäßiges Eincremen: Verwenden Sie mehrmals täglich, idealerweise nach dem Duschen oder Baden, feuchtigkeitsspendende Cremes und Salben, die speziell für trockene und schuppige Haut entwickelt wurden. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Urea (Harnstoff), Glycerin, Milchsäure oder Vaseline sind besonders empfehlenswert, da sie die Feuchtigkeit in der Haut binden und die Hornschicht aufweichen können.
  • Ölbäder: Ölbäder können helfen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Schuppen zu lösen. Verwenden Sie rückfettende Badeöle, die keine Duftstoffe oder Konservierungsstoffe enthalten.
  • Milde Reinigung: Vermeiden Sie aggressive Seifen und Duschgels, die die Haut zusätzlich austrocknen. Verwenden Sie stattdessen milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte oder Duschöle.
  • Luftbefeuchtung: Trockene Luft kann die Symptome der Ichthyosis verschlimmern. Nutzen Sie Luftbefeuchter, besonders in den Wintermonaten, um die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen zu erhöhen.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Haut von innen heraus mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Spezifischere Behandlungen für hartnäckige Fälle

Wenn die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichend sind, können weitere Behandlungen in Betracht gezogen werden:

  • Keratolytische Cremes und Salben: Diese Produkte enthalten Substanzen wie Salicylsäure oder Milchsäure, die die Hornschicht aufweichen und das Ablösen der Schuppen fördern. Sie sollten jedoch vorsichtig angewendet werden, da sie die Haut auch reizen können.
  • Topische Kortikosteroide: Bei starkem Juckreiz und Entzündungen können kortikosteroidhaltige Cremes oder Salben kurzzeitig eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern. Sie sollten jedoch nur nach ärztlicher Anweisung und für begrenzte Zeit angewendet werden, da sie bei längerer Anwendung Nebenwirkungen haben können.
  • Retinoide: In schweren Fällen der Fischschuppenkrankheit, insbesondere wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich sind, kann der Arzt topische oder orale Retinoide verschreiben.

Acitretin (Neo-Tigason) bei schwerer Ichthyosis

Wie bereits erwähnt, kann Acitretin, ein Retinoid-Medikament, bei schwerer Fischschuppenkrankheit innerlich helfen. Neo-Tigason Tabletten enthalten diesen Wirkstoff. Acitretin ist ein Vitamin-A-Abkömmling und greift regulierend in die Hautentwicklung und Verhornung ein. Es kann die Symptome deutlich verbessern, indem es die Zellteilung normalisiert und die Schuppenbildung reduziert.

Wichtige Hinweise zur Einnahme von Acitretin (Neo-Tigason):

  • Ärztliche Anweisung ist unbedingt erforderlich: Acitretin ist ein stark wirksames Medikament und sollte nur nach sorgfältiger ärztlicher Abklärung und unter regelmäßiger Kontrolle eingenommen werden.
  • Kontraindikationen und Nebenwirkungen: Acitretin ist teratogen, das heißt, es kann zu schweren Missbildungen beim ungeborenen Kind führen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen daher während und bis zu zwei Jahre nach der Einnahme von Acitretin eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind trockene Haut und Schleimhäute, erhöhte Blutfettwerte, Leberfunktionsstörungen und Haarausfall.
  • Regelmäßige Kontrollen: Während der Behandlung mit Acitretin sind regelmäßige Blutuntersuchungen zur Überwachung der Leberfunktion und der Blutfettwerte erforderlich.

Zusätzliche Tipps und Überlegungen:

  • Sonnenschutz: Schützen Sie Ihre Haut vor Sonneneinstrahlung, da die Haut bei Ichthyosis besonders empfindlich ist. Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.
  • Psychologische Unterstützung: Die Fischschuppenkrankheit kann eine erhebliche psychische Belastung darstellen. Suchen Sie bei Bedarf psychologische Unterstützung, um mit den emotionalen Herausforderungen umzugehen.
  • Austausch mit anderen Betroffenen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein. Es gibt verschiedene Selbsthilfegruppen und Online-Foren, in denen Sie sich informieren und Erfahrungen austauschen können.
  • Genetische Beratung: Da viele Formen der Ichthyosis genetisch bedingt sind, kann eine genetische Beratung sinnvoll sein, insbesondere wenn Sie Kinder planen.

Fazit:

Die Fischschuppenkrankheit ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle und umfassende Behandlung erfordert. Mit der richtigen Hautpflege und gegebenenfalls zusätzlichen Medikamenten können die Symptome jedoch deutlich gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden. Eine enge Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Hautarzt ist dabei unerlässlich. Acitretin (Neo-Tigason) kann bei schweren Formen der Ichthyosis eine wirksame Option sein, sollte aber nur unter strenger ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden.