Was ist ein gestörter Zuckerstoffwechsel?

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Ein gestörter Zuckerstoffwechsel, wie beim Diabetes mellitus, führt zu chronisch erhöhten Blutzuckerwerten. Dies resultiert aus unzureichender Insulinwirkung – der Körper kann den Zucker nicht ausreichend verwerten – oder einem Insulinmangel. Folgenreich ist die langfristige Schädigung verschiedener Organe.
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Ein gestörter Zuckerstoffwechsel: Wenn der Körper den Zucker nicht im Griff hat

Der Zuckerstoffwechsel ist ein komplexes System, das unseren Körper mit Energie versorgt. Glukose, der umgangssprachlich als Zucker bekannte Brennstoff, wird aus der Nahrung gewonnen und ins Blut abgegeben. Dort reguliert das Hormon Insulin den Transport der Glukose in die Körperzellen, wo sie zur Energiegewinnung genutzt wird. Ein gestörter Zuckerstoffwechsel, wie er beispielsweise beim Diabetes mellitus vorliegt, bringt dieses fein abgestimmte System aus dem Gleichgewicht und führt zu chronisch erhöhten Blutzuckerwerten (Hyperglykämie).

Die Ursachen für einen gestörten Zuckerstoffwechsel sind vielfältig und lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:

  • Insulinresistenz: Die Körperzellen reagieren nicht mehr ausreichend auf das Insulinsignal. Obwohl genügend Insulin vorhanden ist, kann die Glukose nicht effektiv in die Zellen transportiert werden. Der Blutzuckerspiegel steigt an. Oftmals geht eine Insulinresistenz mit Übergewicht und Bewegungsmangel einher.
  • Insulinmangel: Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht ausreichend Insulin, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dies ist der Hauptmechanismus beim Typ-1-Diabetes, einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört.

Die Folgen eines dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegels sind gravierend und betreffen verschiedene Organe:

  • Gefäße: Die Gefäßwände werden geschädigt, was das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen in den Beinen (periphere arterielle Verschlusskrankheit) erhöht.
  • Nerven: Auch die Nerven können durch hohe Blutzuckerwerte geschädigt werden (diabetische Neuropathie). Dies führt zu Missempfindungen, Schmerzen und Taubheitsgefühl, vor allem in den Füßen und Händen.
  • Augen: Die Netzhaut des Auges (Retina) ist besonders empfindlich gegenüber hohen Blutzuckerwerten. Eine diabetische Retinopathie kann zur Erblindung führen.
  • Nieren: Die Nieren müssen vermehrt arbeiten, um den überschüssigen Zucker auszuscheiden. Langfristig kann dies zu einer Niereninsuffizienz führen.

Ein gestörter Zuckerstoffwechsel ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die einer ärztlichen Behandlung bedarf. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen, eine angepasste Ernährung, ausreichend Bewegung und gegebenenfalls Medikamente oder Insulintherapie sind wichtig, um die Blutzuckerwerte zu normalisieren und Folgeerkrankungen vorzubeugen. Je früher ein gestörter Zuckerstoffwechsel erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, langfristige Schäden zu vermeiden und ein gesundes Leben zu führen. Bei Verdacht auf einen gestörten Zuckerstoffwechsel sollte daher unbedingt ein Arzt konsultiert werden.