Was macht man, wenn der Blutdruck trotz Tabletten nicht runtergeht?

2 Sicht

Sollte sich ein erhöhter Blutdruck trotz Einnahme von drei Medikamenten nicht senken lassen, ist eine Untersuchung auf das Conn-Syndrom ratsam. Diese hormonelle Störung ist häufiger als angenommen und lässt sich behandeln.

Kommentar 0 mag

Absolut! Hier ist ein Artikel, der das Thema umfassend behandelt, ohne bereits vorhandene Inhalte zu duplizieren, und das Conn-Syndrom als wichtige Ursache für therapierefraktären Bluthochdruck hervorhebt:

Wenn Blutdruckmedikamente nicht helfen: Ursachenforschung und mögliche Lösungen

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine weit verbreitete Erkrankung, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann, darunter Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenschäden. Glücklicherweise lässt sich der Blutdruck bei den meisten Betroffenen durch eine Kombination aus Lebensstiländerungen und Medikamenten gut kontrollieren. Was aber, wenn der Blutdruck trotz regelmäßiger Einnahme von Medikamenten weiterhin erhöht bleibt?

Wann spricht man von therapierefraktärem Bluthochdruck?

Von therapierefraktärem, also behandlungsresistentem Bluthochdruck spricht man, wenn der Blutdruck trotz der Einnahme von drei oder mehr blutdrucksenkenden Medikamenten, von denen eines idealerweise ein Diuretikum (Entwässerungsmittel) sein sollte, nicht auf die Zielwerte gesenkt werden kann. Diese Zielwerte sind individuell verschieden und hängen von Alter, Begleiterkrankungen und Risikofaktoren ab.

Mögliche Ursachen für therapierefraktären Bluthochdruck

Es gibt verschiedene Gründe, warum Medikamente zur Blutdrucksenkung möglicherweise nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Dazu gehören:

  • Fehlerhafte Einnahme der Medikamente: Werden die Medikamente unregelmäßig, in falscher Dosierung oder zum falschen Zeitpunkt eingenommen, kann dies die Wirksamkeit beeinträchtigen.
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln: Einige Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel können die Wirkung von Blutdrucksenkern abschwächen oder verstärken.
  • Ungünstige Lebensstilfaktoren: Übergewicht, salzreiche Ernährung, hoher Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und chronischer Stress können die blutdrucksenkende Wirkung von Medikamenten reduzieren.
  • Sekundäre Hypertonie: In manchen Fällen ist der Bluthochdruck die Folge einer anderen Erkrankung. Diese Form wird als sekundäre Hypertonie bezeichnet.

Das Conn-Syndrom als mögliche Ursache

Eine wichtige, aber oft übersehene Ursache für therapierefraktären Bluthochdruck ist das Conn-Syndrom, auch primärer Hyperaldosteronismus genannt. Bei dieser hormonellen Störung produzieren die Nebennieren, kleine Drüsen oberhalb der Nieren, zu viel Aldosteron. Aldosteron reguliert den Salz- und Wasserhaushalt im Körper. Ein Überschuss führt zu erhöhtem Blutdruck und Kaliummangel.

Warum ist das Conn-Syndrom so wichtig?

Das Conn-Syndrom ist häufiger als lange angenommen. Schätzungen zufolge sind bis zu 10 % aller Menschen mit Bluthochdruck davon betroffen, bei therapierefraktärem Bluthochdruck sogar noch mehr. Das Tückische ist, dass viele Betroffene keine typischen Symptome zeigen.

Diagnose und Behandlung des Conn-Syndroms

Die Diagnose des Conn-Syndroms erfolgt in der Regel durch spezielle Blut- und Urintests, um den Aldosteronspiegel und das Verhältnis von Aldosteron zu Renin (einem anderen Hormon) zu bestimmen. Bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie (CT) der Nebennieren können helfen, Veränderungen der Nebennieren zu erkennen.

Die Behandlung des Conn-Syndroms hängt von der Ursache ab. In manchen Fällen kann eine Operation zur Entfernung eines Tumors in der Nebenniere erforderlich sein. In anderen Fällen kann der Blutdruck mit Medikamenten gesenkt werden, die die Wirkung von Aldosteron blockieren (Aldosteron-Antagonisten).

Was tun, wenn der Blutdruck trotz Tabletten nicht sinkt?

Wenn Sie trotz der Einnahme von Blutdruckmedikamenten weiterhin erhöhten Blutdruck haben, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen. Er kann die Ursache abklären und die Therapie entsprechend anpassen.

Folgende Schritte sind ratsam:

  1. Überprüfung der Medikamenteneinnahme: Stellen Sie sicher, dass Sie die Medikamente korrekt und regelmäßig einnehmen.
  2. Überprüfung des Lebensstils: Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Gewichtsreduktion (falls erforderlich) und Stressreduktion.
  3. Ausschluss sekundärer Ursachen: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche sekundäre Ursachen für den Bluthochdruck, einschließlich des Conn-Syndroms.
  4. Anpassung der Medikation: Ihr Arzt kann die Dosierung der Medikamente anpassen oder andere Medikamente hinzufügen.
  5. Spezialuntersuchungen: Bei Verdacht auf eine sekundäre Hypertonie können spezielle Untersuchungen erforderlich sein.

Fazit

Therapierefraktärer Bluthochdruck ist ein ernstes Problem, das einer sorgfältigen Abklärung bedarf. Das Conn-Syndrom sollte als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, da es häufig vorkommt und behandelt werden kann. Durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können die Risiken von Folgeerkrankungen deutlich reduziert werden. Es ist wichtig, eng mit Ihrem Arzt zusammenzuarbeiten, um die optimale Therapie für Ihren Bluthochdruck zu finden.