Was macht Zitrone mit den Nieren?

5 Sicht

Zitronen sind wertvolle Helfer für die Nierengesundheit. Ihr hoher Gehalt an Citrat wirkt der Bildung von Kalziumablagerungen entgegen, die Nierensteine verursachen können. Im Vergleich zu anderen Zitrusfrüchten enthalten Zitronen eine bemerkenswert hohe Konzentration dieses natürlichen Stein-Inhibitors: Rund 55,6 Gramm Citrat stecken in einem Kilogramm Zitronen.

Kommentar 0 mag

Zitronen und Nieren: Freund oder Feind? Ein genauerer Blick

Zitronen – die sauren Früchtchen, die unseren Getränken Frische verleihen und unseren Speisen eine aromatische Note hinzufügen – werden oft mit positiven Effekten auf die Gesundheit assoziiert. Doch wie sieht es konkret mit ihrer Wirkung auf die Nieren aus? Die Aussage, dass Zitronen gut für die Nieren seien, ist zwar weit verbreitet, bedarf aber einer differenzierten Betrachtung.

Der oft zitierte positive Aspekt ist der hohe Citratgehalt. Citrat ist tatsächlich ein wichtiger Faktor in der Prävention von Nierensteinen, genauer gesagt von Kalziumoxalat-Steinen, der häufigsten Form von Nierensteinen. Es bindet Kalzium im Urin und verhindert so die Bildung von Kristallen, die sich zu Steinen zusammenlagern können. Ein Kilogramm Zitronen enthält tatsächlich eine beachtliche Menge an Citrat, etwa 55,6 Gramm, was im Vergleich zu anderen Zitrusfrüchten hoch ist.

Aber Vorsicht: Dieser positive Effekt relativiert sich, wenn man die Gesamtbilanz betrachtet. Zitronen enthalten zwar Citrat, sind aber gleichzeitig sauer, was die Säurebelastung der Nieren erhöhen kann. Bei Personen mit bereits bestehenden Nierenerkrankungen oder einer erhöhten Neigung zur Bildung von Nierensteinen kann ein übermäßiger Konsum von Zitronen und Zitronensaft kontraproduktiv sein und die Nieren zusätzlich belasten. Die Säure kann die Nieren reizen und die Ausscheidung von Kalzium beeinflussen, was paradoxerweise die Steinbildung fördern könnte.

Daher ist die Aussage “Zitronen sind gut für die Nieren” nur bedingt richtig. Sie gilt vor allem für gesunde Personen, die einen ausgeglichenen Lebensstil führen und keinen erhöhten Bedarf an Säure haben. Ein moderater Konsum von Zitronen und Zitronensaft kann im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sogar unterstützend für die Nierengesundheit sein, indem er die Citratzufuhr erhöht. Jedoch sollte man keine Wunder erwarten und Zitronen nicht als alleiniges Mittel zur Nierensteinprävention ansehen.

Personen mit Nierenerkrankungen oder einer bekannten Nierenstein-Anamnese sollten vor dem vermehrten Konsum von Zitronen unbedingt ihren Arzt konsultieren. Dieser kann die individuelle Situation beurteilen und den Konsum von Zitrone im Verhältnis zu anderen Faktoren wie der Ernährung und der Medikation abwägen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Zitronen können – in Maßen und bei gesunden Nieren – einen positiven Beitrag zur Nierengesundheit leisten. Jedoch sollte der Konsum nicht übertrieben werden und bei bestehenden Nierenerkrankungen immer ärztlich abgesprochen werden. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und eine gesunde Lebensweise bleiben die wichtigsten Faktoren für die Erhaltung gesunder Nieren.