Was löst einen Nierenstein aus?

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Nierensteine entstehen, wenn der Urin übersättigt mit Kalzium ist, wodurch Kalziumoxalat und -phosphat auskristallisieren. Auch eine erhöhte Harnsäureproduktion (Hyperurikosurie) im Rahmen von Gicht, eine übermäßige Vitamin-D-Zufuhr oder Verengungen in den Harnwegen können die Steinbildung begünstigen. Diese Faktoren führen zur Entstehung von Ablagerungen im Harntrakt.

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Nierensteine: Wenn der Körper Kristalle bildet – Ursachen und Risikofaktoren

Nierensteine sind kleine, harte Ablagerungen, die sich in den Nieren bilden und zu äußerst schmerzhaften Beschwerden führen können, wenn sie durch die Harnwege wandern. Viele Menschen fragen sich, was genau diese schmerzhaften Gebilde eigentlich auslöst. Die Entstehung von Nierensteinen ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Grundsätzlich gilt: Nierensteine entstehen, wenn bestimmte Substanzen im Urin in zu hoher Konzentration vorhanden sind und sich miteinander verbinden, um Kristalle zu bilden.

Die Hauptursache: Übersättigung des Urins

Der häufigste Auslöser für Nierensteine ist eine Übersättigung des Urins mit bestimmten Mineralien und Salzen. Dies bedeutet, dass der Urin mehr von diesen Substanzen enthält, als er eigentlich lösen kann. In diesem übersättigten Milieu kristallisieren die Substanzen aus und bilden zunächst winzige Kristalle. Diese Kristalle können dann zusammenwachsen und im Laufe der Zeit zu größeren Steinen heranwachsen.

Die wichtigsten Akteure: Kalzium, Oxalat und Phosphat

Besonders häufig sind Nierensteine, die aus Kalziumoxalat oder Kalziumphosphat bestehen. Eine erhöhte Kalziumausscheidung im Urin (Hyperkalziurie) in Kombination mit einer hohen Oxalat- oder Phosphatkonzentration kann die Bildung dieser Steine begünstigen. Dabei muss nicht zwangsläufig eine übermäßige Kalziumaufnahme die Ursache sein. In vielen Fällen liegt eine Störung im Kalziumstoffwechsel vor, die zu einer erhöhten Kalziumausscheidung über die Nieren führt.

Weitere Risikofaktoren, die zur Steinbildung beitragen:

Neben der Übersättigung des Urins gibt es noch weitere Faktoren, die die Entstehung von Nierensteinen begünstigen können:

  • Hyperurikosurie (Erhöhte Harnsäureproduktion): Menschen mit Gicht haben oft eine erhöhte Harnsäureproduktion, was zu Harnsäuresteinen führen kann. Harnsäure kann im Urin auskristallisieren und so die Steinbildung auslösen.
  • Übermäßige Vitamin-D-Zufuhr: Eine überhöhte Einnahme von Vitamin D kann zu einer erhöhten Kalziumaufnahme und damit zu einer höheren Kalziumkonzentration im Urin führen, was das Risiko für Kalziumsteine erhöht.
  • Harnwegsinfektionen: Bestimmte Bakterien können den Urin alkalischer machen, was die Bildung von Struvitsteinen begünstigt.
  • Verengungen in den Harnwegen: Engstellen in den Harnwegen können den Urinabfluss behindern und so die Konzentration von Mineralien und Salzen im Urin erhöhen, was die Steinbildung fördert.
  • Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente, wie z. B. Diuretika (Entwässerungstabletten), können das Risiko für Nierensteine erhöhen, indem sie die Zusammensetzung des Urins verändern.
  • Ernährung: Eine Ernährung mit einem hohen Gehalt an tierischem Protein, Natrium und Zucker kann das Risiko für Nierensteine erhöhen.
  • Dehydration: Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr führt zu einer Konzentration des Urins, was die Auskristallisation von Mineralien begünstigt.
  • Familiäre Veranlagung: Die Neigung zur Bildung von Nierensteinen kann auch genetisch bedingt sein.

Fazit:

Die Entstehung von Nierensteinen ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Während die Übersättigung des Urins mit bestimmten Substanzen die Hauptursache darstellt, spielen auch andere Risikofaktoren wie Hyperurikosurie, übermäßige Vitamin-D-Zufuhr, Harnwegsinfektionen, Verengungen in den Harnwegen, bestimmte Medikamente, Ernährung, Dehydration und familiäre Veranlagung eine wichtige Rolle.

Was kann man tun?

Um das Risiko für Nierensteine zu senken, ist es wichtig, ausreichend zu trinken, eine ausgewogene Ernährung zu sich zu nehmen und gegebenenfalls Risikofaktoren wie Gicht oder übermäßige Vitamin-D-Zufuhr zu behandeln. Eine ärztliche Beratung ist ratsam, um die individuellen Risikofaktoren zu identifizieren und geeignete präventive Maßnahmen zu ergreifen.