Was passiert bei langfristigen Eisenmangel?
Bei anhaltendem Eisenmangel können sich die Symptome verschlimmern und schwerwiegende Folgen haben. Gewebeveränderungen und -schäden können auftreten, wie z. B. eingerissene Mundwinkel (Rhagaden), brüchige Nägel und Haare. Zudem können sich die Symptome bei jeder Form von Anämie manifestieren, nicht nur bei Eisenmangelanämie.
Langfristiger Eisenmangel: Wenn der Körper schwächelt
Ein leichter Eisenmangel äußert sich oft nur in unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit und Leistungsschwäche. Wird der Mangel jedoch nicht behandelt und besteht über einen längeren Zeitraum, entwickeln sich weitreichende und teilweise irreversible Schäden im Körper. Es geht dabei nicht nur um die typischen Anämie-Symptome, sondern um tiefgreifende Veränderungen auf zellulärer Ebene. Die Folgen eines chronischen Eisenmangels sind erheblich und betreffen viele Organsysteme.
Über die typischen Symptome hinaus: Während ein leichter Eisenmangel mit Müdigkeit, Blässe, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten einhergeht, manifestieren sich bei langfristigem Mangel gravierendere Probleme:
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Schwere Anämie: Die verminderte Sauerstofftransportkapazität des Blutes führt zu einer ausgeprägten Anämie mit deutlich reduzierter körperlicher Leistungsfähigkeit, Atemnot, Schwindel und Herzrasen. In schweren Fällen kann es sogar zu Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz kommen.
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Gewebeveränderungen: Der Eisenmangel beeinträchtigt die Zellfunktion und -erneuerung. Dies führt zu sichtbaren Veränderungen wie spröden, brüchigen Nägeln und Haaren, eingerissenen Mundwinkeln (Rhagaden), trockener, blasser Haut und einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen. Die Schleimhäute im Mund und Rachen können ebenfalls geschädigt sein und zu Entzündungen neigen.
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Neurologische Symptome: Eisen spielt eine wichtige Rolle bei der Neurotransmitterproduktion. Ein chronischer Mangel kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Depressionen, Reizbarkeit und sogar zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Bei Kindern kann es zu Entwicklungsstörungen kommen.
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Immunschwäche: Eisen ist essentiell für die Funktion des Immunsystems. Ein Mangel schwächt die Abwehrkräfte, erhöht die Anfälligkeit für Infektionen und verlängert die Genesungszeit.
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Verzögerte Wundheilung: Die Zellregeneration ist durch den Eisenmangel beeinträchtigt, was zu einer deutlich verlangsamten Wundheilung führt. Auch kleinere Verletzungen können länger dauern, bis sie verheilt sind.
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PICA: In einigen Fällen entwickeln Betroffene einen Heißhunger auf nicht-essbare Substanzen wie Erde, Kreide oder Eis (PICA). Dies ist ein Versuch des Körpers, den Eisenmangel auszugleichen, jedoch höchst ungesund und gefährlich.
Wichtig: Die beschriebenen Symptome können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Eine Diagnose sollte daher immer von einem Arzt gestellt werden. Eine Blutuntersuchung zur Bestimmung des Ferritinspiegels ist entscheidend, um einen Eisenmangel zu bestätigen und dessen Schweregrad zu bestimmen. Eine frühzeitige und adäquate Behandlung mit Eisenpräparaten ist unerlässlich, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden und die Gesundheit langfristig zu schützen. Die Therapie sollte individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine Überdosierung ebenfalls schädlich sein kann. Eine Ernährungsumstellung mit eisenreichen Lebensmitteln kann die Therapie unterstützen.
Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei Verdacht auf einen Eisenmangel ist eine ärztliche Beratung dringend empfohlen.
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