Was passiert, wenn man die Pille ohne Pause einnimmt?

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Die kontinuierliche Einnahme der Antibabypille bietet sehr sicheren Schutz vor Schwangerschaft. Die hormonelle Unterdrückung der Ei- und Samenzellbildung ist bei dieser Methode besonders effektiv. Regelmäßige Einnahmepausen sind dabei nicht zwingend erforderlich.
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Die Pille ohne Pause: Vorteile, Risiken und was Sie wissen sollten

Die Antibabypille gehört zu den sichersten Methoden der Empfängnisverhütung. Traditionell wird sie in einem 21-Tage-Zyklus mit anschließender 7-tägiger Pause eingenommen, in der die Blutung auftritt. Doch immer mehr Frauen entscheiden sich für die kontinuierliche Einnahme, also ohne die regelmäßige Pause. Diese Methode, auch als “Pill-on-the-pill”-Methode bekannt, bietet einige Vorteile, birgt aber auch potentielle Risiken.

Vorteile der kontinuierlichen Pilleneinnahme:

  • Kein unregelmäßiger Zyklus: Die größte Attraktivität liegt in der Vermeidung der monatlichen Blutung. Für viele Frauen ist die Menstruation mit Beschwerden wie Krämpfen, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen verbunden. Die kontinuierliche Einnahme kann diese Symptome deutlich reduzieren oder ganz beseitigen.
  • Verbesserter Schutz vor Schwangerschaft: Durch die konstante Hormonspiegelung wird die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schwangerschaft minimiert. Die Effektivität der Verhütung bleibt dabei gleichbleibend hoch.
  • Vereinfachte Anwendung: Die kontinuierliche Einnahme gestaltet sich für viele Frauen einfacher und übersichtlicher als das Einhalten eines 21/7-Schemas. Das Risiko, die Pille zu vergessen, kann sich durch eine vereinfachte Routine verringern.
  • Potentielle Verbesserung bestimmter Beschwerden: Bei Frauen mit bestimmten Erkrankungen wie Endometriose oder starken Menstruationsbeschwerden kann die kontinuierliche Einnahme zu einer Linderung der Symptome beitragen.

Potentielle Nachteile und Risiken:

  • Durchbruchblutungen: Obwohl selten, können bei kontinuierlicher Einnahme in den ersten Monaten Schmierblutungen oder Durchbruchblutungen auftreten. Diese normalisieren sich in der Regel im Laufe der Zeit.
  • Gewichtszunahme: Ähnlich wie bei der traditionellen Einnahmemethode kann es in Einzelfällen zu einer Gewichtszunahme kommen. Dies hängt jedoch stark von individuellen Faktoren ab.
  • Stimmungsschwankungen: Auch Stimmungsschwankungen können eine mögliche Nebenwirkung sein, sind aber nicht bei jeder Frau zu erwarten.
  • Nicht für alle Frauen geeignet: Die kontinuierliche Einnahme der Pille ist nicht für jede Frau geeignet. Bestehende Erkrankungen oder Risikofaktoren sollten unbedingt mit dem Gynäkologen besprochen werden. Eine individuelle Beratung ist unerlässlich.
  • Langzeitfolgen: Langzeitstudien zur kontinuierlichen Einnahme sind noch begrenzt. Langfristige Auswirkungen auf den Körper sind daher noch nicht vollständig erforscht.

Fazit:

Die Entscheidung für oder gegen die kontinuierliche Einnahme der Pille sollte in enger Absprache mit dem behandelnden Gynäkologen getroffen werden. Er kann die individuellen Risiken und Vorteile abwägen und die richtige Pille und Einnahmemethode empfehlen. Eine sorgfältige Anamnese und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die kontinuierliche Einnahme der Pille ist eine Option, die vielen Frauen einen verbesserten Komfort und eine effektive Verhütung bietet, aber nicht für jede Frau die richtige Wahl ist. Eine individuelle Beratung ist entscheidend.