Was sind die Ursachen für wiederkehrende Halsschmerzen?

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Anhaltender, wiederkehrender Halsschmerz deutet oft auf mehr als nur eine einfache Erkältung hin. Bakterien, Sodbrennen oder Allergien könnten die Ursache sein. Eine ärztliche Untersuchung klärt die Problematik und ermöglicht eine gezielte Therapie. Vertrauen Sie auf professionelle Diagnose und Behandlung.

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Wiederkehrende Halsschmerzen: Mehr als nur eine Erkältung?

Anhaltender, wiederkehrender Halsschmerz ist ein häufiges Problem, das weit über die lästige Begleiterscheinung einer gewöhnlichen Erkältung hinausgehen kann. Ein ständig kratzender, schmerzender Hals, der trotz verschiedener Behandlungsversuche immer wiederkehrt, erfordert eine gründliche Abklärung durch einen Arzt. Denn hinter den Beschwerden können verschiedene, teils schwerwiegendere Ursachen stecken.

Im Gegensatz zu akuten Halsschmerzen, die in der Regel nach wenigen Tagen abklingen, weisen wiederkehrende Beschwerden auf ein tiefergehendes Problem hin. Hier sind einige mögliche Ursachen:

1. Infektionen:

  • Bakterielle Infektionen: Im Gegensatz zu viralen Infektionen, die meist selbstlimitierend sind, können bakterielle Infektionen wie Streptokokken-Anginen wiederkehrend auftreten. Diese benötigen eine antibiotische Behandlung. Unbehandelt können sie zu Komplikationen wie Rheuma oder Nierenentzündungen führen. Ein typisches Anzeichen ist oft hohes Fieber und stark eitriger Belag auf den Mandeln.

  • Virale Infektionen: Während einzelne virale Infekte meist nach kurzer Zeit abklingen, kann eine geschwächte Immunabwehr zu häufigen Infektionen mit verschiedenen Viren führen. Dies betrifft besonders Kinder und ältere Menschen.

  • Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber): Diese durch das Epstein-Barr-Virus verursachte Infektion äußert sich neben Halsschmerzen oft durch Fieber, Müdigkeit und geschwollene Lymphknoten. Die Erkrankung verläuft meist selbstlimitierend, kann aber Wochen bis Monate dauern.

2. Allergien:

Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können zu chronischen Halsschmerzen beitragen. Die allergische Reaktion führt zu einer Entzündung der Schleimhäute im Rachenraum, die sich als ständiges Kratzen und Brennen im Hals bemerkbar macht. Zusätzliche Symptome wie Niesen, Schnupfen und juckende Augen unterstützen die Diagnose.

3. Refluxkrankheit (Gastroösophageale Refluxkrankheit – GERD):

Magensäure, die in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux), kann die Schleimhaut reizen und zu Halsschmerzen, Heiserkeit und einem chronischen Kratzen im Hals führen. Diese Säure kann auch die Stimme beeinträchtigen. Weitere Symptome sind Sodbrennen, Aufstoßen und ein saurer Geschmack im Mund.

4. Postnasaler Tropf:

Einer der häufigsten Gründe für chronische Halsschmerzen ist der Postnasale Tropf. Dabei rinnt Schleim aus der Nase in den Rachenraum und reizt die Schleimhaut. Dies kann durch Allergien, Infektionen oder eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung verursacht werden.

5. Chronische Entzündungen:

Seltener können chronische Entzündungen im Rachenraum wie z.B. eine chronische Pharyngitis zu wiederkehrenden Halsschmerzen führen. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und erfordern oft eine differenzierte Diagnostik.

Wann zum Arzt?

Wiederkehrende Halsschmerzen, die länger als eine Woche andauern, mit hohem Fieber, Schluckbeschwerden, starken Schmerzen oder weiteren Symptomen wie Atemnot oder geschwollenen Lymphknoten einhergehen, sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Nur eine gründliche Untersuchung kann die genaue Ursache feststellen und eine gezielte Therapie ermöglichen. Vermeiden Sie die Selbstmedikation und vertrauen Sie auf die Expertise Ihres Arztes. Dieser kann durch Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls Laboruntersuchungen die richtige Diagnose stellen und Ihnen die passende Behandlung zukommen lassen.