Was tun gegen eine sehr starke Periode?

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Starke Regelblutungen verursachen oft Schmerzen und beeinträchtigen den Alltag. Eisenmangel kann eine Folge sein. Medikamente, hormonelle Therapien und gegebenenfalls Eingriffe an der Gebärmutter können Abhilfe schaffen. Eine ärztliche Beratung ist unerlässlich.
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Starke Regelblutungen: Wenn die Periode zum Problem wird

Starke Regelblutungen, medizinisch als Menorrhagie bezeichnet, sind für viele Frauen eine belastende Erfahrung. Mehr als nur ein paar Tage Unannehmlichkeiten, bedeuten sie oft starke Schmerzen, Einschränkungen im Alltag und die Angst vor einem Eisenmangel. Doch was tun, wenn die Periode außer Kontrolle gerät?

Der Begriff “stark” ist subjektiv. Als Faustregel gilt: Dauert die Blutung länger als sieben Tage oder benötigt man mehr als zwei Binden oder Tampons pro Stunde für mehrere Stunden hintereinander, sollte man ärztlichen Rat suchen. Auch die Menge des Blutverlustes ist entscheidend. Veränderungen im Blutungsbild, wie plötzlich einsetzende starke Blutungen oder ungewöhnlich lange Zyklen, sollten ebenfalls Anlass zur Sorge sein.

Ursachen der Menorrhagie:

Die Ursachen für starke Regelblutungen sind vielfältig und reichen von harmlosen hormonellen Schwankungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Häufige Auslöser sind:

  • Hormonelle Störungen: Ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone, beispielsweise durch eine Schilddrüsenunterfunktion oder Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS), kann zu starken Blutungen führen.
  • Myome: Gutartige Geschwülste in der Gebärmutterwand, die das Blutungsvolumen erhöhen.
  • Polypen: Kleine, gutartige Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut.
  • Endometriose: Eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt.
  • Gebärmutterfehlbildungen: Angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter.
  • Gerinnungsstörungen: Seltener können auch Blutgerinnungsstörungen die Ursache sein.
  • Intrauterinpessar (Spirale): In seltenen Fällen kann eine Spirale zu stärkeren Blutungen führen, insbesondere in den ersten Monaten nach dem Einsetzen.

Möglichkeiten der Behandlung:

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der starken Blutungen und dem individuellen Beschwerdebild. Der Arzt wird zunächst eine umfassende Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen, gegebenenfalls ergänzt durch Ultraschalluntersuchungen oder Bluttests. Mögliche Therapieansätze sind:

  • Medikamentöse Therapie: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können die Schmerzen lindern. Hormonelle Medikamente wie Gestagene, kombinierte orale Kontrazeptiva (Pille) oder GnRH-Analoga können die Blutung regulieren oder sogar unterdrücken. Die Wahl des Medikaments hängt von den individuellen Umständen und der zugrundeliegenden Ursache ab.
  • Hormonelle Therapie: Eine Langzeittherapie mit Hormonen kann in manchen Fällen notwendig sein, um die Blutungsstärke nachhaltig zu reduzieren.
  • Operation: Bei Myomen, Polypen oder Endometriose kann eine operative Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) oder eine minimal-invasive Operation (z.B. Myomentfernung) in Betracht gezogen werden. Diese Entscheidung wird in Abhängigkeit vom Alter und Kinderwunsch der Patientin getroffen.
  • Eisensubstitution: Ein Eisenmangel, der oft Folge starker Blutungen ist, muss durch die Einnahme von Eisenpräparaten ausgeglichen werden.

Wichtig: Starke Regelblutungen sollten niemals ignoriert werden. Eine frühzeitige ärztliche Abklärung ist unerlässlich, um die Ursache der Blutungen zu finden und eine geeignete Therapie einzuleiten. Nur so können mögliche Komplikationen vermieden und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin über Ihre Beschwerden zu sprechen. Eine offene Kommunikation ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung.