Was tun, wenn die Periode nicht regelmäßig kommt?

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Bei plötzlicher Unregelmäßigkeit des Menstruationszyklus oder Beschwerden wie Schmerzen solltest du dich an einen Arzt wenden. Normalerweise erfordern Schwankungen der Zykluslänge keine medizinische Behandlung.

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Wenn die Periode aus dem Takt gerät: Ursachen, Umgang und wann man zum Arzt sollte

Die Menstruation ist ein komplexer Prozess, der von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Für viele Frauen ist ein regelmäßiger Zyklus ein beruhigendes Zeichen, das auf einen gesunden Hormonhaushalt hinweist. Aber was tun, wenn die Periode plötzlich unregelmäßig wird oder gar ausbleibt? Panik ist nicht immer angebracht, aber es ist wichtig, die möglichen Ursachen zu kennen und zu wissen, wann ärztliche Hilfe sinnvoll ist.

Was bedeutet “unregelmäßig”?

Ein “normaler” Menstruationszyklus dauert in der Regel zwischen 21 und 35 Tagen, wobei der erste Tag der Periode als Zyklusbeginn zählt. Abweichungen von dieser Norm können als Unregelmäßigkeiten betrachtet werden. Dazu gehören:

  • Unterschiedliche Zykluslängen: Der Zeitraum zwischen zwei Perioden variiert stark von Monat zu Monat.
  • Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe): Die Periode bleibt für drei Monate oder länger aus.
  • Starke oder schwache Blutungen: Die Blutungsstärke weicht deutlich von der gewohnten Menge ab.
  • Zwischenblutungen: Blutungen treten außerhalb der regulären Periode auf.

Mögliche Ursachen für Unregelmäßigkeiten:

Die Gründe für einen unregelmäßigen Zyklus sind vielfältig und reichen von harmlosen Faktoren bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Hier einige der häufigsten Ursachen:

  • Stress: Psychischer und physischer Stress können den Hormonhaushalt beeinflussen und den Zyklus durcheinanderbringen.
  • Gewichtsveränderungen: Sowohl extremer Gewichtsverlust als auch extreme Gewichtszunahme können den Zyklus beeinflussen.
  • Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung mit Mangel an bestimmten Nährstoffen kann zu Zyklusstörungen führen.
  • Überanstrengung: Intensiver Sport und körperliche Überanstrengung können den Körper stressen und den Zyklus beeinflussen.
  • Reisen: Zeitverschiebungen und veränderte Routinen auf Reisen können den Biorhythmus und somit den Zyklus beeinflussen.
  • Hormonelle Veränderungen: Dies betrifft besonders die Pubertät, die Wechseljahre und die Zeit nach einer Schwangerschaft.
  • Stillzeit: Während des Stillens ist der Zyklus oft unregelmäßig oder bleibt ganz aus.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Antidepressiva, Schilddrüsenmedikamente oder hormonelle Verhütungsmittel, können den Zyklus beeinflussen.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse kann den Hormonhaushalt und somit den Zyklus stören.
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Diese hormonelle Störung ist eine häufige Ursache für unregelmäßige Zyklen.
  • Endometriose: Bei Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, was zu Schmerzen und Zyklusstörungen führen kann.
  • Schwangerschaft: Ausbleiben der Periode ist oft ein erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft.

Was kann man selbst tun?

In vielen Fällen sind leichte Unregelmäßigkeiten des Zyklus kein Grund zur Sorge und können durch einfache Maßnahmen behoben werden:

  • Stress reduzieren: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist wichtig für einen gesunden Hormonhaushalt.
  • Regelmäßige Bewegung: Mäßige Bewegung kann den Zyklus regulieren. Vermeide jedoch extreme sportliche Betätigung.
  • Ausreichend Schlaf: Genügend Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Körpers und den Hormonhaushalt.
  • Gewicht halten: Ein gesundes Gewicht kann helfen, den Zyklus zu stabilisieren.
  • Tagebuch führen: Ein Zyklustagebuch kann helfen, Veränderungen im Zyklus zu erkennen und dem Arzt wichtige Informationen zu liefern.

Wann zum Arzt?

Auch wenn leichte Zyklusunregelmäßigkeiten oft harmlos sind, gibt es bestimmte Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist:

  • Plötzliche, starke Veränderungen: Wenn sich der Zyklus plötzlich stark verändert oder Beschwerden wie starke Schmerzen auftreten.
  • Ausbleiben der Periode: Wenn die Periode für drei Monate oder länger ausbleibt (ohne Schwangerschaft).
  • Ungewöhnliche Blutungen: Wenn ungewöhnlich starke Blutungen, Zwischenblutungen oder Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr auftreten.
  • Verdacht auf Schwangerschaft: Bei Ausbleiben der Periode sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
  • Begleitende Symptome: Wenn zusätzlich zu den Zyklusunregelmäßigkeiten weitere Symptome wie Akne, vermehrte Körperbehaarung, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen auftreten.
  • Kinderwunsch: Wenn ein Kinderwunsch besteht und der Zyklus unregelmäßig ist.

Was erwartet Sie beim Arzt?

Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese erheben, um die genauen Beschwerden und die Krankengeschichte zu erfassen. Anschließend wird er eine körperliche Untersuchung durchführen, einschließlich einer gynäkologischen Untersuchung. Je nach Bedarf können weitere Untersuchungen folgen, wie z.B.:

  • Blutuntersuchung: Zur Bestimmung des Hormonspiegels und zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion.
  • Ultraschalluntersuchung: Zur Untersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke.

Fazit:

Unregelmäßige Perioden sind ein häufiges Phänomen, das viele Frauen betrifft. Oft sind harmlose Ursachen dafür verantwortlich. Es ist jedoch wichtig, die möglichen Ursachen zu kennen und zu wissen, wann ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden sollte. Durch eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Arztbesuche können viele Zyklusstörungen behoben oder zumindest gelindert werden.