Was tun, wenn Kot stecken bleibt?

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Um Verstopfung zu lösen, bieten sich verschiedene Hausmittel an. Kaffee und Fruchtsäfte können den Stuhlreflex anregen. Bewegung und ballaststoffreiche Kost, zum Beispiel Leinsamen oder Trockenobst, fördern die Darmtätigkeit und machen den Stuhl weicher.
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Wenn der Stuhlgang stockt: Hausmittel und wann der Arztbesuch nötig ist

Verstopfung, auch Obstipation genannt, ist ein weit verbreitetes Problem. Der Stuhlgang wird seltener als gewohnt abgesetzt, der Stuhl ist hart und schwer auszuscheiden. Das Gefühl, dass der Kot “stecken bleibt”, kann unangenehm und schmerzhaft sein. Bevor Panik ausbricht, gibt es verschiedene Hausmittel, die Linderung verschaffen können. Es ist jedoch wichtig, zu wissen, wann ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Hausmittel zur Linderung:

Die folgenden Hausmittel können die Darmtätigkeit anregen und den Stuhl weicher machen. Wichtig: Diese Maßnahmen ersetzen keinen Arztbesuch, wenn die Verstopfung länger als einige Tage anhält oder mit starken Schmerzen verbunden ist.

  • Trinken: Ausreichend Flüssigkeit ist essentiell. Ziel sind mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag. Kräutertees, wie Fenchel- oder Kamillentee, können zusätzlich beruhigend wirken und die Darmtätigkeit unterstützen. Achtung: Kaffee kann zwar den Stuhlreflex anregen, wirkt aber entwässernd und sollte daher nicht in übermäßigen Mengen konsumiert werden. Fruchtsäfte, besonders Pflaumensaft, enthalten ebenfalls viele Ballaststoffe und können hilfreich sein, sollten aber aufgrund des Zuckergehalts maßvoll genossen werden.

  • Ballaststoffe: Eine ballaststoffreiche Ernährung ist die Grundlage für einen regelmäßigen Stuhlgang. Leinsamen, Flohsamenschalen, Chiasamen, Trockenobst (z.B. Pflaumen, Feigen, Aprikosen), Vollkornprodukte und Gemüse liefern wichtige Ballaststoffe, die den Stuhl aufquellen und weicher machen. Es ist wichtig, die Ballaststoffzufuhr langsam zu steigern, um Blähungen zu vermeiden. Genügend Flüssigkeit ist dabei unerlässlich.

  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung regt die Darmtätigkeit an und kann Verstopfung vorbeugen. Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen sind empfehlenswert.

  • Abführmittel: Mild wirkende Abführmittel, wie z.B. Macrogol, sind in der Apotheke erhältlich. Sie sollten jedoch nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker angewendet werden und nicht regelmäßig eingenommen werden. Langfristige Anwendung kann zu Abhängigkeit führen.

  • Stuhlweichmacher: Diese Mittel machen den Stuhl weicher und erleichtern den Abgang. Auch sie sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker angewendet werden.

Wann zum Arzt gehen?

Ein Arztbesuch ist unbedingt erforderlich, wenn:

  • die Verstopfung länger als mehrere Tage anhält
  • starke Schmerzen auftreten
  • Blut im Stuhl sichtbar ist
  • der Stuhlgang plötzlich und unerwartet verändert ist
  • gleichzeitig Fieber oder andere Krankheitssymptome auftreten
  • es zu starkem Völlegefühl, Übelkeit oder Erbrechen kommt

Verstopfung kann verschiedene Ursachen haben, von Ernährung und Bewegungsmangel bis hin zu Erkrankungen des Darms oder Medikamentennebenwirkungen. Ein Arzt kann die Ursache klären und eine geeignete Therapie empfehlen. Selbsthilfemaßnahmen sind wichtig, aber keine langfristige Lösung bei chronischer Verstopfung. Vertrauen Sie auf Ihren Körper und scheuen Sie sich nicht, ärztlichen Rat einzuholen, wenn Sie unsicher sind.