Was wird bei einer Vorsorgeuntersuchung überprüft?

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Bei der Vorsorgeuntersuchung erfolgt eine gründliche körperliche Inspektion. Der Arzt achtet auf Auffälligkeiten an Herz, Lunge, Kopf, Hals, Bauch, Wirbelsäule, Bewegungsapparat sowie Nervensystem und Sinnesorganen. Ziel ist die Früherkennung potenzieller gesundheitlicher Probleme oder krankhafter Veränderungen, um rechtzeitig intervenieren zu können.

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Mehr als nur ein Blick: Was passiert bei einer Vorsorgeuntersuchung?

Die jährliche Vorsorgeuntersuchung – oft unterschätzt, aber unverzichtbar für die Erhaltung der Gesundheit. Sie ist weit mehr als nur eine flüchtige Untersuchung: Sie bietet die Chance, potenzielle gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und so schwerwiegende Erkrankungen zu verhindern oder deren Verlauf positiv zu beeinflussen. Aber was genau passiert eigentlich bei so einer Untersuchung?

Der Umfang der Vorsorgeuntersuchung variiert je nach Alter, Geschlecht und individuellen Risikofaktoren. Generell steht jedoch die ganzheitliche Betrachtung des Körpers im Mittelpunkt. Es geht nicht nur um das bloße Abtasten oder Abhören, sondern um ein umfassendes Bild des individuellen Gesundheitszustands.

Die körperliche Untersuchung: Der Arzt beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, in der Sie Ihre Krankengeschichte, aktuelle Beschwerden, Medikamenteneinnahme und Lebensgewohnheiten schildern. Anschließend folgt eine gründliche körperliche Untersuchung, die verschiedene Bereiche umfasst:

  • Herz und Kreislauf: Abhören des Herzens (Auskultation) zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenfehlern, Messung des Blutdrucks zur Früherkennung von Hypertonie (Bluthochdruck).
  • Lunge: Abhören der Lunge zur Feststellung von Atemgeräuschen, die auf Infektionen oder andere Lungenerkrankungen hinweisen können.
  • Kopf und Hals: Untersuchung der Kopfhaut, der Augen, Ohren, Nase und des Rachens auf Auffälligkeiten. Die Palpation der Lymphknoten im Halsbereich kann auf Entzündungen hinweisen.
  • Bauch: Abtasten des Bauches zur Beurteilung der Organe und zur Erkennung von Auffälligkeiten wie Verhärtungen oder Schwellungen.
  • Wirbelsäule und Bewegungsapparat: Beurteilung der Haltung, Beweglichkeit der Gelenke und der Muskulatur. Der Arzt achtet auf Bewegungseinschränkungen und Schmerzen.
  • Nervensystem: Neurologische Tests zur Überprüfung von Reflexen, Muskelkraft und Sensibilität können durchgeführt werden, insbesondere bei Verdacht auf neurologische Erkrankungen.
  • Sinnesorgane: Prüfung des Sehvermögens und des Hörvermögens, ggf. auch des Geruchssinns und Geschmackssinns. Bei Auffälligkeiten werden weiterführende Untersuchungen empfohlen.

Zusätzliche Untersuchungen: Neben der körperlichen Untersuchung können je nach Alter und Geschlecht weitere Untersuchungen Bestandteil der Vorsorge sein:

  • Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen zur Bestimmung von Blutwerten (z.B. Blutzucker, Cholesterin, Leberwerte, Nierenwerte) liefern wichtige Informationen über den Stoffwechsel und die Funktion wichtiger Organe. Urinuntersuchungen können Hinweise auf Harnwegsinfektionen oder andere Erkrankungen geben.
  • Hautkrebsvorsorge: Regelmäßige Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen sind besonders wichtig, um Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
  • Krebsvorsorge: Spezifische Krebsvorsorgeuntersuchungen (z.B. Mammographie, PAP-Abstrich, Prostatauntersuchung) sind abhängig vom Alter und Geschlecht und werden im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung koordiniert.

Fazit: Die Vorsorgeuntersuchung ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und dient der Früherkennung von Krankheiten. Sie ermöglicht ein frühzeitiges Eingreifen und kann so dazu beitragen, die Lebensqualität zu erhalten und das Risiko schwerwiegender Erkrankungen zu reduzieren. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Fragen an den Arzt zu stellen und Ihre Bedenken zu äußern. Nur im offenen Dialog kann eine individuelle und optimale Vorsorge gewährleistet werden.