Welche Körpertemperatur ist Unterkühlung?
Sinkt die Körperkerntemperatur unter 35°C, spricht man von Unterkühlung. Neben der direkten Temperaturmessung können weitere Untersuchungen, etwa Bluttests, hilfreich sein, um mögliche Grunderkrankungen wie Infektionen auszuschließen und die Ursache der Hypothermie zu identifizieren. Eine rasche Behandlung ist entscheidend.
Unterkühlung: Wenn der Körper auskühlt
Unterkühlung, auch Hypothermie genannt, ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eintritt, wenn die Körperkerntemperatur unter 35°C sinkt. Der Körper verliert dabei mehr Wärme, als er produzieren kann. Diese Diskrepanz zwischen Wärmeverlust und -produktion stört lebenswichtige Körperfunktionen. Während eine leichte Unterkühlung (32-35°C) bereits mit Zittern und Verwirrtheit einhergeht, können bei schwerer Hypothermie (unter 28°C) Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen und schließlich der Tod eintreten.
Die Diagnose der Unterkühlung stützt sich primär auf die Messung der Körperkerntemperatur. Hierbei ist es wichtig, ein geeignetes Thermometer zu verwenden, das auch niedrige Temperaturen präzise erfassen kann. Rektalmessungen gelten als Goldstandard. Zusätzlich zur Temperaturmessung sind weitere klinische Untersuchungen notwendig, um das Ausmaß der Unterkühlung und mögliche Begleiterscheinungen zu beurteilen. Dazu gehören die Beobachtung von Symptomen wie Zittern, Verwirrtheit, verlangsamte Atmung und Herzfrequenz sowie die Überprüfung der neurologischen Funktionen.
Um die Ursache der Hypothermie zu identifizieren und andere Erkrankungen auszuschließen, können weitere diagnostische Maßnahmen ergriffen werden. Bluttests dienen beispielsweise dazu, Infektionen, Schilddrüsenunterfunktion oder eine Unterzuckerung als mögliche Auslöser zu erkennen. Auch eine Überprüfung der Medikamenteneinnahme des Patienten kann wichtige Hinweise liefern, da einige Medikamente die Temperaturregulation beeinflussen können. Besonders bei älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen ist eine gründliche Abklärung der Ursachen wichtig.
Die Behandlung der Unterkühlung richtet sich nach dem Schweregrad. Bei leichter Hypothermie reichen oft warme Kleidung, warme Getränke und der Aufenthalt in einem beheizten Raum aus. Bei mittelschwerer bis schwerer Hypothermie sind jedoch intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören die aktive Erwärmung des Körpers durch Wärmedecken, infusionierte warme Flüssigkeiten und in schweren Fällen auch extrakorporale Verfahren, bei denen das Blut außerhalb des Körpers erwärmt wird. Parallel dazu müssen lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Kreislauf stabilisiert werden.
Prävention spielt eine entscheidende Rolle, um Unterkühlung zu vermeiden. Angemessene Kleidung, ausreichende Nahrungsaufnahme und die Vermeidung von längerem Aufenthalt in kalter Umgebung sind wichtige Schutzmaßnahmen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Säuglinge, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Personen, die unter freiem Himmel schlafen. Im Winter sollte man auf Warnungen vor extremer Kälte achten und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.
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