Welche Krankheiten kann man im kleinen Blutbild erkennen?

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Eine mikroskopische Analyse der weißen Blutkörperchen offenbart krankhafte Veränderungen. Das kleine Blutbild, eine Standarduntersuchung, hilft Infektionen, Entzündungen, Blutarmut und Gerinnungsstörungen frühzeitig zu erkennen, und dient als wichtiger Hinweisgeber bei Verdacht auf bösartige Erkrankungen oder seltene Blutkrankheiten.
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Erkennen von Krankheiten durch das kleine Blutbild

Das kleine Blutbild, auch bekannt als Differentialblutbild, ist eine routinemäßige Laboruntersuchung, die wertvolle Einblicke in die Gesundheit eines Patienten geben kann. Durch die mikroskopische Analyse der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut können Ärzte eine Vielzahl von Krankheiten erkennen, darunter Infektionen, Entzündungen, Blutarmut und Gerinnungsstörungen.

Erkennung von Infektionen

Eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen, insbesondere Neutrophiler, deutet auf eine Infektion hin. Neutrophile sind die am häufigsten vorkommenden weißen Blutkörperchen und sind für die Bekämpfung bakterieller Infektionen verantwortlich. Eine erhöhte Anzahl an Lymphozyten kann auf eine virale Infektion hinweisen, während eine erhöhte Anzahl an Eosinophilen auf eine parasitäre Infektion oder eine allergische Reaktion hindeuten kann.

Erkennung von Entzündungen

Chronische Entzündungen können zu einer erhöhten Anzahl an Neutrophilen und Monozyten führen. Monozyten sind weiße Blutkörperchen, die sich in Makrophagen verwandeln, die Zellen, die Fremdkörper und Zelltrümmer beseitigen. Eine erhöhte Anzahl an Eosinophilen kann auch auf eine Entzündung hinweisen, insbesondere wenn sie mit Asthma oder allergischen Erkrankungen in Verbindung steht.

Erkennung von Blutarmut

Eine niedrige Anzahl roter Blutkörperchen (Erythrozyten) oder ein niedriger Hämoglobinspiegel deutet auf eine Blutarmut (Anämie) hin. Anämie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Eisenmangel, Vitamin-B12-Mangel oder chronische Krankheiten.

Erkennung von Gerinnungsstörungen

Das kleine Blutbild kann auch helfen, Gerinnungsstörungen zu erkennen. Eine niedrige Anzahl an Thrombozyten (Blutplättchen) kann zu Blutungsproblemen führen, während eine erhöhte Anzahl an Thrombozyten das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen kann.

Hinweisgeber auf bösartige Erkrankungen

Manche bösartigen Erkrankungen, wie Leukämie und Lymphom, können durch abnormale Veränderungen der weißen Blutkörperchen im kleinen Blutbild nachgewiesen werden. Beispielsweise kann eine erhöhte Anzahl unreifer weißer Blutkörperchen (Blasten) ein Hinweis auf Leukämie sein.

Weitere Erkrankungen

Das kleine Blutbild kann auch Hinweise auf andere Krankheiten geben, wie z. B.:

  • Autoimmunerkrankungen (erhöhte Anzahl an Autoantikörpern)
  • Seltene Blutkrankheiten (z. B. Sichelzellenanämie, Thalassämie)
  • Nierenerkrankungen (erhöhte Anzahl an Harnsäurekristallen)

Zusammenfassend ist das kleine Blutbild ein wertvolles Instrument zur Früherkennung einer Vielzahl von Krankheiten. Die Analyse der weißen Blutkörperchen kann Infektionen, Entzündungen, Blutarmut, Gerinnungsstörungen und sogar Hinweise auf bösartige Erkrankungen geben. Durch die Kombination mit anderen Labortests und klinischen Untersuchungen kann das kleine Blutbild eine umfassende Beurteilung der Gesundheit eines Patienten liefern.