Welche Krebsarten erkennt man am Blutbild?

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Ein neuartiger Bluttest befindet sich in der Entwicklung, um acht Krebsarten frühzeitig zu erkennen. Dazu gehören Eierstock-, Leber-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren-, Dickdarm-, Lungen- und Brustkrebs. Die Tests werden derzeit erprobt und weiterentwickelt.
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Was verrät das Blutbild über Krebs? Grenzen und Möglichkeiten der Früherkennung

Krebs – ein Wort, das Angst und Unsicherheit auslöst. Die Früherkennung ist daher von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Therapie. Ein Blutbild, ein scheinbar unspektakuläres Routineverfahren, spielt dabei eine, wenn auch limitierte, Rolle. Es kann zwar nicht alle Krebsarten direkt diagnostizieren, aber bestimmte Auffälligkeiten können auf ein erhöhtes Risiko oder bereits vorhandene Tumorerkrankungen hinweisen.

Was ein konventionelles Blutbild zeigen kann:

Ein Standard-Blutbild analysiert verschiedene Blutbestandteile wie rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen und Hämoglobinwerte. Änderungen dieser Werte können indirekt auf Krebs hindeuten:

  • Anämie (Blutarmut): Ein niedriger Hämoglobinwert kann ein Zeichen für Blutverlust sein, der beispielsweise durch einen Tumor im Magen-Darm-Trakt verursacht werden kann. Auch bei Knochenmarktumoren kann die Erythrozytenproduktion beeinträchtigt sein.
  • Leukozytose (erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen): Eine erhöhte Leukozytenzahl kann auf eine Infektion, aber auch auf eine Leukämie oder andere blutbildende Tumore hinweisen. Die genaue Zusammensetzung der Leukozyten (Differenzialblutbild) liefert weitere Informationen.
  • Thrombozytopenie (verminderte Anzahl Blutplättchen): Ein Mangel an Blutplättchen kann durch verschiedene Ursachen, darunter auch Knochenmarktumore oder Metastasen, ausgelöst werden.
  • Erhöhte Entzündungsmarker (z.B. CRP): Chronische Entzündungen können ein Begleitsymptom von Krebs sein und sich in erhöhten CRP-Werten zeigen. Allerdings ist ein erhöhter CRP-Wert nicht spezifisch für Krebs.

Die Grenzen des konventionellen Blutbildes:

Es ist wichtig zu betonen, dass ein Blutbild allein keine Krebsdiagnose stellen kann. Die oben genannten Veränderungen sind unspezifisch und können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. Ein auffälliges Blutbild erfordert daher immer weitere Untersuchungen, wie beispielsweise bildgebende Verfahren (CT, MRT, Ultraschall) oder Biopsien.

Neue Entwicklungen: Bluttests zur Krebsfrüherkennung

Die Forschung arbeitet intensiv an der Entwicklung von Bluttests, die Krebs frühzeitig und spezifischer erkennen können. Ein vielversprechender Ansatz ist die Analyse von zirkulierenden Tumor-DNA (ctDNA) oder von Tumormarkern im Blut. Diese Tests befinden sich noch in der Entwicklung und Erprobung, zeigen aber vielversprechende Ergebnisse. Beispiele sind Tests, die auf die Erkennung von acht Krebsarten abzielen, darunter Eierstock-, Leber-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren-, Dickdarm-, Lungen- und Brustkrebs. Diese Tests sollen im Idealfall frühzeitig Veränderungen im Blut detektieren, die auf die Entstehung dieser Krebsarten hindeuten, bevor klinische Symptome auftreten. Die Sensitivität und Spezifität dieser neuen Tests müssen jedoch noch in großangelegten Studien validiert werden.

Fazit:

Das Blutbild ist ein wichtiges, aber nicht allein entscheidendes Werkzeug in der Krebsdiagnostik. Es kann zwar auf bestimmte Krebsarten hindeuten, eine definitive Diagnose kann aber nur durch weiterführende Untersuchungen gestellt werden. Die Entwicklung neuer Bluttests verspricht eine verbesserte Früherkennung von Krebs, doch bis diese Tests routinemäßig eingesetzt werden können, ist noch weitere Forschung notwendig. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die Aufmerksamkeit auf körperliche Veränderungen bleiben daher essentiell für die frühzeitige Erkennung von Krebs.