Welche OP bei starker Regelblutung?

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NovaSure, auch bekannt als Goldnetz-Methode, ist eine schonende Alternative zur herkömmlichen Operation bei starker Menstruationsblutung. Durch gezielte Radiofrequenzenergie wird die Gebärmutterschleimhaut verödet. Dieser minimalinvasive Eingriff reduziert oder stoppt die Blutungen, indem er das erneute Aufbauen der Schleimhaut während des Zyklus verhindert.

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Starke Regelblutung: Wann ist eine OP notwendig und welche Möglichkeiten gibt es?

Starke Regelblutungen, medizinisch als Menorrhagie bezeichnet, können den Alltag stark beeinträchtigen und zu körperlichen Beschwerden wie Anämie und Erschöpfung führen. Bevor eine Operation in Betracht gezogen wird, sollten konservative Behandlungsmethoden wie hormonelle Verhütungsmittel, entzündungshemmende Medikamente oder die Einnahme von Eisenpräparaten ausgeschöpft werden. Erst wenn diese Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen, kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. Doch welche Operationsmethoden gibt es bei starker Regelblutung und welche ist die richtige?

Die Wahl der geeigneten Operationsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter der Patientin, dem Kinderwunsch, der Ursache der starken Blutung und dem individuellen Gesundheitszustand. Im Folgenden werden einige gängige Verfahren vorgestellt:

Minimalinvasive Verfahren:

  • Endometriumablation: Hierbei wird die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) zerstört oder entfernt. Zu den verschiedenen Ablationsmethoden gehören:
    • NovaSure (Goldnetz-Methode): Mittels Radiofrequenzenergie wird die Gebärmutterschleimhaut verödet. Der Eingriff ist minimalinvasiv und dauert nur wenige Minuten. Die Erfolgsquote in Bezug auf eine Reduktion oder das komplette Ausbleiben der Blutung ist hoch. Nach dem Eingriff kann es zu leichten Krämpfen oder Ausfluss kommen.
    • Thermoblation: Hierbei wird die Gebärmutterschleimhaut mit Hitze, beispielsweise durch eine Ballonsonde mit heißer Flüssigkeit, verödet.
    • Kryoablation: Die Gebärmutterschleimhaut wird durch Kälte zerstört.
    • Mikrowellenablation: Hierbei wird die Schleimhaut mittels Mikrowellenenergie verödet.
  • Hysteroskopie: Bei der Hysteroskopie wird ein dünnes, optisches Instrument in die Gebärmutter eingeführt, um die Ursache der Blutung zu diagnostizieren und gegebenenfalls direkt zu behandeln. So können beispielsweise Polypen oder Myome entfernt werden.

Operative Eingriffe mit größerem Umfang:

  • Myomektomie: Bei dieser Operation werden gutartige Muskelknoten (Myome) in der Gebärmutter entfernt, die zu starken Blutungen führen können. Der Eingriff kann laparoskopisch (minimalinvasiv) oder abdominal (offene Bauch-OP) durchgeführt werden. Die Myomektomie erhält die Gebärmutter und ermöglicht somit eine spätere Schwangerschaft.
  • Hysterektomie: Die Hysterektomie ist die operative Entfernung der Gebärmutter. Sie ist die radikalste Methode und kommt nur dann zum Einsatz, wenn andere Behandlungsmethoden nicht erfolgreich waren oder kontraindiziert sind. Nach einer Hysterektomie sind keine weiteren Menstruationsblutungen mehr möglich.

Die Wahl der richtigen Operationsmethode sollte in einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Gynäkologen besprochen werden. Dabei werden die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patientin berücksichtigt. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Verfahren, die Risiken und die Erfolgsaussichten gründlich zu informieren, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Neben den hier genannten Verfahren gibt es weitere Möglichkeiten, starke Regelblutungen zu behandeln. Ein erfahrener Gynäkologe kann die beste Option für die individuelle Situation empfehlen.