Welche Sehstörungen treten bei Zucker auf?

8 Sicht
Die Gefahr lauert im Stillen: Diabetes schädigt die Netzhaut oft unbemerkt, bis die Sehkraft spürbar nachlässt. Erst wenn verschwommenes Sehen, blinde Flecken oder gar ein Verlust der Sehfähigkeit eintreten, klagen die Betroffenen. Präventive Maßnahmen sind deshalb essenziell, um die Augen langfristig zu schützen.
Kommentar 0 mag

Die stille Gefahr: Sehstörungen durch Diabetes

Diabetes mellitus, die Zuckerkrankheit, ist weit mehr als nur ein Stoffwechselproblem. Sie kann, wenn unbehandelt oder unzureichend behandelt, schwerwiegende Komplikationen hervorrufen, darunter auch Schäden an den Augen. Die Netzhaut, das empfindliche Gewebe im Inneren des Auges, ist besonders anfällig. Die Gefahr lauert im Stillen, oft unbemerkt, bis die Sehkraft spürbar nachlässt.

Die Schädigung der Netzhaut durch Diabetes, auch diabetische Retinopathie genannt, ist ein schleichender Prozess. Im Anfangsstadium treten meist keine oder nur geringe Symptome auf. Die Betroffenen bemerken oft zunächst nur eine leichte Unschärfe oder verschwommenes Sehen. Dieses kann sich dann verstärken und zu anderen Beeinträchtigungen führen. Typische Symptome sind:

  • Unscharfes Sehen: Ein zunehmend verschwommenes Bild ist ein häufiges Frühsymptom. Es kann sich um eine allgemeine Unschärfe oder um lokale verschwommene Bereiche handeln.
  • Doppelbilder: Doppelbilder können ebenfalls auf eine Schädigung der Netzhaut hindeuten.
  • Blinde Flecken (Scotomen): Besonders bei fortgeschrittenen Stadien der Retinopathie kann es zu dunklen Bereichen im Gesichtsfeld kommen, die den Betroffenen wie blinde Flecken erscheinen.
  • Verzerrte Sicht (Metamorphopsien): Gegenstände erscheinen verzerrt oder verformt, beispielsweise wie gereckt oder gedreht.
  • Schmerzen in den Augen: Schmerzen sind meist nicht ein direktes Symptom der diabetischen Retinopathie, aber können auf andere Augenkrankheiten hindeuten, die im Zusammenhang mit Diabetes auftreten können.
  • Eintrittsschwierigkeiten bei Anpassung an Dunkelheit: Die Netzhaut ist empfindlich und kann Probleme bei der Anpassung an Dunkelheit zeigen.

Die ernsteste Folge der diabetischen Retinopathie ist der vollständige oder partielle Verlust der Sehfähigkeit. Daher ist die Früherkennung entscheidend.

Präventive Maßnahmen sind essentiell:

Eine regelmäßige Kontrolle der Blutzuckerwerte ist die wichtigste präventive Maßnahme. Eine optimale Blutzuckereinstellung minimiert das Risiko, die Netzhaut zu schädigen. Zusätzlich dazu sind regelmäßige Augenuntersuchungen unerlässlich. Auch wenn keine Symptome auftreten, sollten Betroffene ihre Augen regelmäßig von einem Augenarzt überprüfen lassen. Die regelmäßige Kontrolle ermöglicht die Früherkennung von Veränderungen und die Einleitung entsprechender Maßnahmen, um eine Schädigung zu verhindern oder zu verlangsamen.

Ein Wort zur Wichtigkeit:

Die diabetische Retinopathie ist eine ernstzunehmende Komplikation von Diabetes. Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um den Verlust der Sehfähigkeit zu verhindern oder zu verzögern. Betroffene sollten ihre Blutzuckerwerte konsequent kontrollieren und regelmäßig bei ihrem Augenarzt vorstellig werden, um ihre Augen langfristig zu schützen. Unbehandelter Diabetes kann zu irreversiblen Schäden führen. Prävention ist der beste Schutz.