Welche Stoffe verliert man bei einer Periode?

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Während der Menstruation wird nicht nur Blut, sondern auch die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Die hormonelle Steuerung des Körpers spielt dabei eine wichtige Rolle, denn Progesteron sorgt für den Abbau der Schleimhaut, während Östrogen ihren Wiederaufbau nach der Blutung einleitet.
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Was passiert wirklich während der Periode? Mehr als nur Blutverlust.

Die Menstruation, umgangssprachlich Periode genannt, ist ein natürlicher Prozess, der für viele Frauen mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden ist. Doch was genau wird während dieser monatlichen Blutung ausgeschieden? Die einfache Antwort “Blut” greift zu kurz. Es handelt sich um ein komplexes Geschehen, bei dem mehr als nur Blut verloren geht.

Im Zentrum steht der Abbau und die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Diese Schleimhaut baut sich während des Zyklus auf, um eine potentielle Einnistung einer befruchteten Eizelle zu ermöglichen. Geschieht dies nicht, beginnt der Körper mit dem Abbau dieser aufwändig vorbereiteten Schicht. Dieser Prozess ist eng mit dem Hormonspiel im Körper verbunden.

Die Rolle der Hormone:

  • Progesteron: Dieses Hormon ist maßgeblich am Aufbau und der Erhaltung der Gebärmutterschleimhaut beteiligt. Fällt der Progesteronspiegel nach dem Eisprung nicht an, bleibt die Schleimhaut erhalten und eine Schwangerschaft kann eintreten. Sinkt der Progesteronspiegel jedoch, wird der Abbau der Schleimhaut eingeleitet. Dies geschieht durch den Rückgang der Durchblutung und den Zerfall der Zellen.

  • Östrogen: Während der Progesteronabnahme beginnt Östrogen bereits mit der Vorbereitung des nächsten Zyklus. Es sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut nach dem Abstoßen wieder aufgebaut wird. Ein ausgewogenes Verhältnis beider Hormone ist essentiell für einen regelmäßigen und gesunden Zyklus.

Was genau wird ausgeschieden?

Neben dem Blut, das aus den kaputten Blutgefäßen der abstoßenden Schleimhaut stammt, enthält das Menstruationsblut:

  • Gebärmutterschleimhaut (Endometrium): Dies ist der Hauptbestandteil der Menstruationsflüssigkeit. Es handelt sich um Zellen der Gebärmutterschleimhaut, die sich zusammen mit Blut und anderen Substanzen lösen und abstoßen.

  • Zervixschleim: Der zähflüssige Schleim des Gebärmutterhalses kann ebenfalls mit ausgeschieden werden. Seine Konsistenz verändert sich im Laufe des Zyklus.

  • Enzyme und Hormone: Verschiedene Enzyme sind am Abbauprozess beteiligt und werden mit dem Menstruationsblut ausgeschieden. Auch die Konzentration der Hormone im Blut verändert sich.

  • Vaginalschleimhaut: In geringem Maße können auch Zellen der Vaginalschleimhaut im Menstruationsblut enthalten sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Menstruation ist ein komplexer physiologischer Prozess, bei dem nicht nur Blut, sondern auch die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut, Zervixschleim, Enzyme und Hormone ausgeschieden werden. Dieses Zusammenspiel der hormonellen Steuerung und des Abbaus der Gebärmutterschleimhaut ist fundamental für die weibliche Reproduktion. Eine Veränderung dieser Prozesse kann auf gesundheitliche Probleme hindeuten und sollte ärztlich abgeklärt werden.