Welche Untersuchungen macht man bei Herzrhythmusstörungen?

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Zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen gehört unter anderem das Elektrokardiogramm (EKG). Es visualisiert die elektrische Aktivität des Herzens und ermöglicht detaillierte Einblicke in die Herzfunktion. Weitere Untersuchungen können je nach Bedarf folgen.
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Herzrhythmusstörungen: Wenn das Herz aus dem Takt gerät – Welche Untersuchungen helfen bei der Diagnose?

Ein unregelmäßiger Herzschlag, ein Gefühl von Herzklopfen oder sogar Ohnmacht – Herzrhythmusstörungen können vielfältige Symptome verursachen. Um die Ursache dieser Beschwerden zu ergründen und die richtige Behandlung einzuleiten, sind umfangreiche Untersuchungen notwendig.

Das Elektrokardiogramm (EKG): Der Grundstein der Diagnose

Das EKG ist die wichtigste Untersuchung bei Herzrhythmusstörungen. Es zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf und ermöglicht so einen detaillierten Einblick in die Herzfunktion. Das EKG kann unter anderem feststellen, ob:

  • Der Herzschlag zu schnell oder zu langsam ist.
  • Das Herz unregelmäßig schlägt.
  • Es zu einem Block des elektrischen Signals kommt.
  • Die Herzkammern nicht synchron arbeiten.

Weitere Untersuchungen für eine umfassende Diagnostik

Je nach Art und Schwere der Herzrhythmusstörung können weitere Untersuchungen sinnvoll sein. Hierzu gehören:

  • Langzeit-EKG (Holter-Monitoring): Diese Untersuchung zeichnet die Herzaktivität über 24 Stunden oder länger auf und ermöglicht die Erfassung von Rhythmusstörungen, die nur gelegentlich auftreten.
  • Event-Recorder: Dieser kleine, implantierbare Recorder zeichnet nur bei Bedarf die Herzaktivität auf. Der Patient aktiviert ihn manuell, wenn er Symptome verspürt.
  • Herzultraschall (Echokardiografie): Mit dieser Untersuchung lässt sich die Struktur und Funktion des Herzens beurteilen.
  • Belastungs-EKG (Ergometrie): Während einer körperlichen Belastung wird das EKG aufgezeichnet, um die Reaktion des Herzens auf Stress zu beobachten.
  • Elektrophysiologische Untersuchung (EPU): Diese invasive Untersuchung dient der detaillierten Analyse der elektrischen Aktivität des Herzens.
  • Blutuntersuchungen: Sie können die Schilddrüsenfunktion, den Kaliumspiegel und weitere Faktoren überprüfen, die Herzrhythmusstörungen beeinflussen können.

Die richtige Behandlung für ein gesundes Herz

Je nach Diagnose und Schweregrad der Herzrhythmusstörung stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung. Dazu gehören:

  • Medikamente: Um den Herzschlag zu regulieren oder den Blutdruck zu senken.
  • Schrittmacher und Defibrillatoren: Diese Geräte werden implantiert, um den Herzschlag zu stabilisieren oder bei lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen einen Schock abzugeben.
  • Katheterablation: Bei dieser minimal-invasiven Behandlung werden die fehlerhaften Herzbereiche mit Hitze oder Kälte behandelt.
  • Operationen: In seltenen Fällen können operative Eingriffe erforderlich sein.

Wichtig: Eine frühzeitige Diagnose ist bei Herzrhythmusstörungen entscheidend. Wenn Sie Symptome wie einen unregelmäßigen Herzschlag, Herzklopfen, Schwindel oder Ohnmacht verspüren, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.