Welchen Punkt massieren bei Bluthochdruck?

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Sanfte Massage am linken Kieferwinkel, wo die Halsschlagader pulsiert, kann bei Bluthochdruck unterstützend wirken. Führen Sie die Massage mit Mittel- und Zeigefinger im Liegen durch, da kurzzeitiger Schwindel möglich ist. Wichtig: Bearbeiten Sie immer nur eine Seite des Halses, um den Blutdruck nicht zu stark zu senken.

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Bluthochdruck und Massage: Ein sensibler Ansatz

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine weit verbreitete Erkrankung, die mit verschiedenen Risikofaktoren und weitreichenden Folgen verbunden ist. Neben medikamentöser Therapie und Lebensstiländerungen suchen Betroffene oft nach ergänzenden Methoden zur Blutdrucksenkung. Massage kann hier eine unterstützende Rolle spielen, jedoch ist Vorsicht geboten und eine ärztliche Abklärung unerlässlich. Es ersetzt niemals eine ärztlich verordnete Therapie!

Im Fokus steht die sanfte Stimulation bestimmter Körperregionen, die Einfluss auf das vegetative Nervensystem und damit auf den Blutdruck haben. Eine Technik, die in diesem Zusammenhang diskutiert wird, konzentriert sich auf den Bereich des linken Kieferwinkels, wo die Halsschlagader (Arteria carotis communis) tastbar pulsiert.

Die Massagetechnik:

Diese Massage sollte ausschließlich von geschultem Personal durchgeführt oder nach gründlicher Einweisung selbst angewendet werden. Eine unsachgemäße Ausführung kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

  • Lagerung: Die Massage findet im Liegen statt, um Schwindel zu minimieren.
  • Ausführung: Mit dem Mittel- und Zeigefinger wird die Halsschlagader im Bereich des linken Kieferwinkels sanft und kreisend massiert. Ein zu kräftiger Druck ist unbedingt zu vermeiden. Die Massage sollte nur leicht pulsierend erfolgen.
  • Dauer: Die Massagezeit sollte kurz gehalten werden (z.B. 1-2 Minuten). Eine längere Massage kann zu einem zu starken Blutdruckabfall führen.
  • Wichtig: Es wird stets nur eine Seite (in diesem Fall die linke) massiert. Eine beidseitige Massage kann zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen.
  • Reaktion beobachten: Achten Sie auf Ihre Reaktion während und nach der Massage. Bei Schwindel, Übelkeit oder anderen Beschwerden brechen Sie die Massage sofort ab und suchen Sie gegebenenfalls ärztlichen Rat.

Wirkungsweise und wissenschaftliche Evidenz:

Die Wirkung dieser Massagetechnik auf den Blutdruck ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt. Die angenommene Wirkung basiert auf der Beeinflussung des autonomen Nervensystems durch sanfte Stimulation des Bereichs der Halsschlagader. Durch die Reizung der Nervenenden kann es zu einer reflektorischen Blutdrucksenkung kommen. Jedoch ist der Effekt individuell sehr unterschiedlich und kann schwach ausgeprägt sein.

Wichtige Hinweise:

  • Konsultation des Arztes: Bevor Sie diese oder andere Massagetechniken zur Behandlung von Bluthochdruck anwenden, ist eine ausführliche Beratung mit Ihrem Arzt oder Kardiologen unerlässlich. Besonders bei Vorerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Vorsicht geboten.
  • Keine Selbstmedikation: Massage ersetzt keine ärztliche Behandlung und Medikamente. Sie sollte immer als unterstützende Maßnahme betrachtet werden.
  • Professionelle Hilfe: Bei Unsicherheiten sollten Sie sich an einen erfahrenen Physiotherapeuten oder Masseur wenden, der sich mit der Behandlung von Patienten mit Bluthochdruck auskennt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine sanfte Massage im Bereich des linken Kieferwinkels potenziell eine unterstützende Rolle bei der Blutdruckregulierung spielen kann. Jedoch ist die wissenschaftliche Evidenz dafür begrenzt, und eine Anwendung sollte immer mit ärztlicher Absprache erfolgen. Eine eigenständige Anwendung birgt Risiken und sollte nur nach gründlicher Einweisung und unter strenger Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen erfolgen. Die Verantwortung für die eigene Gesundheit liegt letztendlich beim Patienten.