Welcher Bluttest wird bei Hautproblemen durchgeführt?
Blutuntersuchungen bei Hautproblemen: Mehr als nur ein Allergietest
Hautprobleme können vielfältige Ursachen haben, von harmlosen Irritationen bis hin zu schweren systemischen Erkrankungen. Ein umfassendes Bild zu erhalten, ist daher essentiell, und Blutuntersuchungen spielen dabei eine wichtige Rolle, weit über die bloße Allergietestung hinaus. Sie liefern wertvolle Hinweise auf zugrundeliegende Erkrankungen und unterstützen die gezielte Therapie.
Welche Bluttests sind relevant und was zeigen sie an?
Die Wahl der durchzuführenden Blutuntersuchungen hängt stark vom individuellen Hautbild und den vermuteten Ursachen ab. Ein standardisierter Testkatalog existiert nicht. Der Dermatologe wird basierend auf Anamnese (Krankengeschichte), körperlicher Untersuchung und dem klinischen Erscheinungsbild des Hautproblems die passenden Tests anordnen. Zu den häufigsten gehören:
-
Blutbild (Differenzialblutbild): Dieses liefert Informationen über die verschiedenen Blutzellen. Erhöhte Leukozyten (weiße Blutkörperchen) können auf eine Infektion (bakteriell, viral oder parasitär) hindeuten. Eine eosinophile Granulozytose (erhöhte Anzahl von Eosinophilen) deutet oft auf allergische Reaktionen oder parasitäre Infektionen hin. Eine Anämie (verminderte Anzahl roter Blutkörperchen) kann ein Hinweis auf unter Umständen die Haut betreffende Mangelerscheinungen sein.
-
Entzündungsparameter (z.B. CRP, BSG): C-reaktives Protein (CRP) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) sind unspezifische Entzündungsparameter. Erhöhte Werte zeigen eine Entzündung im Körper an, die auch die Haut betreffen kann. Dies ist aber kein spezifischer Hinweis auf die Ursache.
-
Allergiescreening: Hierbei werden verschiedene Methoden eingesetzt, um Allergien zu diagnostizieren. Häufig werden spezifische IgE-Antikörper gegen potenzielle Allergene im Blut gemessen (RAST-Test). Diese Tests können Allergien gegen Nahrungsmittel, Pollen, Tierhaare oder andere Stoffe identifizieren, die Hautreaktionen auslösen können. Ein negativer Test schließt eine Allergie allerdings nicht immer aus.
-
Autoantikörper-Tests: Bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen, die sich auf die Haut auswirken (z.B. Lupus erythematodes, Psoriasis), werden spezifische Autoantikörper im Blut bestimmt. Diese Antikörper richten sich gegen körpereigenes Gewebe.
-
Infektionsdiagnostik: Bei Verdacht auf eine Infektion (z.B. Borreliose, Herpes simplex) können spezifische Antikörper gegen die Erreger im Blut nachgewiesen werden. Manchmal ist auch eine PCR-Untersuchung aus Hautproben sinnvoller.
-
Blutuntersuchungen zur Leber- und Nierenfunktion: Hautprobleme können sich im Rahmen von Leber- oder Nierenerkrankungen manifestieren. Die Untersuchung der Leber- und Nierenwerte im Blut liefert wichtige Informationen über die Funktion dieser Organe.
Wichtig: Die Ergebnisse der Blutuntersuchungen sollten immer im Kontext der klinischen Untersuchung und der Anamnese interpretiert werden. Ein einzelner auffälliger Wert bedeutet nicht automatisch eine Diagnose. Der Dermatologe wird die Ergebnisse aller Untersuchungen berücksichtigen, um eine umfassende Diagnose zu stellen und die geeignete Therapie einzuleiten. Eine Blutuntersuchung allein kann die Notwendigkeit einer Hautbiopsie oder anderer diagnostischer Verfahren nicht ersetzen.
#Allergie#Bluttest#HautproblemeKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.