Werden Geschlechtskrankheiten beim großen Blutbild erkannt?
Werden Geschlechtskrankheiten beim großen Blutbild erkannt?
Ein großes Blutbild, auch als hämatologisches Screening bezeichnet, dient primär der Beurteilung der Blutzellen und einiger Stoffwechselparameter. Es wird routinemäßig bei Vorsorgeuntersuchungen oder zur Abklärung unspezifischer Beschwerden eingesetzt. Entgegen einer weit verbreiteten Annahme werden Geschlechtskrankheiten (STD) im Rahmen eines Standard-Blutbildes nicht routinemäßig untersucht.
Das große Blutbild konzentriert sich auf die Analyse von:
- Roten Blutkörperchen (Erythrozyten): Anzahl, Größe, Hämoglobingehalt
- Weißen Blutkörperchen (Leukozyten): Anzahl und Verteilung der verschiedenen Unterarten
- Blutplättchen (Thrombozyten): Anzahl
Während Veränderungen in diesen Werten auf eine Infektion hindeuten könnten, sind sie nicht spezifisch für Geschlechtskrankheiten. Eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen kann beispielsweise bei vielen Infektionen, Entzündungen oder auch Stress auftreten.
Für den Nachweis von Geschlechtskrankheiten sind spezifische Tests erforderlich. Diese beinhalten unter anderem:
- Serologische Tests: Hierbei wird das Blut auf Antikörper gegen bestimmte Erreger untersucht. Beispiele sind Tests auf Syphilis (z.B. TPHA, VDRL), HIV und Hepatitis B und C.
- Direkter Erregernachweis: Durch PCR-Tests kann das genetische Material des Erregers im Blut nachgewiesen werden. Dies ist besonders bei einer akuten Infektion relevant.
- Kombinationstests: Es gibt Tests, die gleichzeitig auf mehrere Geschlechtskrankheiten untersuchen.
Wann sollte man sich auf Geschlechtskrankheiten testen lassen?
Ein Test auf Geschlechtskrankheiten ist empfehlenswert:
- Bei Verdacht auf eine Infektion (z.B. nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr)
- Bei Auftreten von Symptomen wie Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz oder Hautveränderungen im Genitalbereich
- Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge
- Bei regelmäßigem Partnerwechsel
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin! Er/Sie kann Sie individuell beraten und die notwendigen Untersuchungen veranlassen. Ein einfacher Bluttest kann zwar einige Geschlechtskrankheiten aufdecken, aber nur im Rahmen einer gezielten Diagnostik und nicht im Standard-Blutbild. Selbsttests bieten eine zusätzliche Möglichkeit, sich schnell und diskret testen zu lassen, ersetzen aber nicht den Arztbesuch. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten einzudämmen und mögliche Langzeitfolgen zu vermeiden.
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