Wie hält man Erbsenkugelfische?

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Zwergkugelfische, ab 45 Litern gehalten, benötigen ausreichend Platz: Ein 60cm Becken bietet zwei Exemplaren ein passendes Zuhause. Besonderheit: Die Wahl der Beckenbewohner muss sorgsam erfolgen, da aggressive Flossenbisse durch die kleinen Raubtiere drohen. Größere Fische mit robusten Flossen sind unerlässlich.

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Zwergkugelfische: Kleine Raubtiere mit großem Charakter – Haltung und Pflege im Aquarium

Zwergkugelfische (z.B. Carinotetraodon travancoricus) erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Aquarianern. Ihre putzige Erscheinung täuscht jedoch über ihren Charakter als kleine, aber durchaus aggressive Raubfische hinweg. Eine artgerechte Haltung erfordert daher sorgfältige Planung und besonderes Augenmerk auf die Auswahl der Beckenbewohner. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Zwergkugelfischhaltung.

Mindestbeckenvolumen und Besatz: Oft wird ein Mindestbeckenvolumen von 45 Litern für einen Zwergkugelfisch genannt. Diese Angabe ist jedoch eher als untere Grenze zu verstehen. Ein größeres Aquarium ist immer vorzuziehen, um den Tieren ausreichend Schwimmraum und Versteckmöglichkeiten zu bieten. Für zwei Exemplare empfiehlt sich mindestens ein 60 cm Becken, wobei auch hier ein größeres Aquarium deutlich besser geeignet ist. Die Vergesellschaftung mehrerer Männchen ist aufgrund ihrer Territorialität und Aggressivität problematisch und in der Regel nicht zu empfehlen. Ein Paar oder ein Einzeltier sind deutlich stressfreier zu halten.

Die richtige Beckenausstattung: Neben ausreichend Platz sind diverse Versteckmöglichkeiten essentiell. Höhlen aus Steinen, Wurzeln oder künstlichen Dekorationen bieten den scheuen Tieren Schutz und reduzieren Stress. Feinblättrige Pflanzen werden oft zerrupft, robustere Arten sind daher vorzuziehen oder sollten in separaten Bereichen des Aquariums platziert werden. Ein gut funktionierender Filter ist wichtig, um die Wasserqualität aufrechtzuerhalten. Ein leicht sandiger Bodengrund ist ebenfalls geeignet.

Gefährliche Mitbewohner vermeiden: Hier liegt der kritische Punkt der Zwergkugelfischhaltung. Ihre scharfen Zähne und ihre aggressive Natur machen sie zu einer Gefahr für viele andere Fische. Besonders Fische mit langen, fließenden Flossen werden bevorzugt attackiert und oft schwer verletzt. Eine Vergesellschaftung mit robusten, größeren Fischen, die über eine widerstandsfähige Körperbeschaffenheit und Flossen verfügen, ist daher unerlässlich. Zu bedenken ist, dass selbst diese Fische durch Bisse geschädigt werden können. Geeignete Mitbewohner sind z.B. manche robuste Barbenarten (jedoch nicht alle!), bestimmte Welse oder vergleichbar robuste Fische, die die Größe und die Aggressivität der Kugelfische kompensieren können. Eine gründliche Recherche zu den Bedürfnissen und der Verträglichkeit potentieller Mitbewohner ist absolut notwendig. Ein einzelner Zwergkugelfisch kann auch erfolgreich in einem artgerecht eingerichteten Aquarium ohne Mitbewohner gehalten werden.

Fütterung: Zwergkugelfische sind fleischfressend. Ihre Ernährung sollte aus abwechslungsreichem Lebendfutter (z.B. Artemia, Wasserflöhe, Mückenlarven) und Frostfutter bestehen. Gelegentlich kann auch hochwertiges Trockenfutter als Ergänzung gefüttert werden. Überfütterung sollte unbedingt vermieden werden.

Wasserparameter: Achten Sie auf sauberes, klares Wasser mit stabilen Parametern. Regelmäßige Wasserwechsel (ca. 20-30% wöchentlich) sind unerlässlich. Die Wasserwerte sollten den Bedürfnissen der Tiere angepasst sein (leicht saures bis neutrales Wasser).

Fazit: Die Haltung von Zwergkugelfischen ist zwar reizvoll, erfordert aber ein fundiertes Wissen und Engagement. Nur wer bereit ist, die speziellen Bedürfnisse dieser faszinierenden, aber auch anspruchsvollen Tiere zu berücksichtigen, kann ihnen ein artgerechtes Leben bieten. Eine sorgfältige Planung der Beckengestaltung und der Auswahl der Mitbewohner ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und stressfreien Zusammenleben im Aquarium. Bei Unsicherheiten sollten Sie sich vor der Anschaffung gründlich informieren und gegebenenfalls den Rat erfahrener Aquarianer einholen.