Wie hoch ist die Temperatur bei einem Tumor?

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Die erhöhte Temperatur in Tumorgewebe, bis zu 43°C, nutzt die erhöhte Hitzeempfindlichkeit von Krebszellen aus. Diese Hyperthermie induziert den Abbau bösartiger Zellen und die Produktion von Hitzeschockproteinen, ein komplexer Prozess mit therapeutischem Potential.
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Temperaturanstieg in Tumorgewebe: Ausnutzung der Hitzesensitivität von Krebszellen

Tumore weisen eine erhöhte Temperatur im Vergleich zu gesundem Gewebe auf, die bis zu 43 °C erreichen kann. Diese Hyperthermie, die durch den erhöhten Stoffwechsel und die eingeschränkte Wärmeableitung in Tumoren verursacht wird, kann für therapeutische Zwecke genutzt werden.

Hitzeempfindlichkeit von Krebszellen

Krebszellen sind gegenüber Hitze empfindlicher als normale Zellen. Erhöhte Temperaturen stören die Proteinfaltung, die DNA-Struktur und die Zellmembranintegrität und führen zum Absterben von Krebszellen. Dieser Prozess wird als thermoinduzierter Zelltod bezeichnet.

Induktion von Hitzeschockproteinen

Hyperthermie induziert auch die Produktion von Hitzeschockproteinen (HSPs), einer Gruppe von Proteinen, die Zellen vor Hitzeschäden schützen. HSPs spielen eine komplexe Rolle in der Tumorbiologie, da sie sowohl das Überleben von Krebszellen als auch deren Empfindlichkeit gegenüber Therapien beeinflussen können.

Therapeutisches Potenzial der Hyperthermie

Die Ausnutzung der Hitzesensitivität von Krebszellen und der HSP-Induktion hat ein therapeutisches Potenzial:

  • Thermoablation: Tumore können durch gezielte lokale Hitzeeinwirkung, beispielsweise durch Radiofrequenzablation oder Lasertherapie, zerstört werden.
  • Hyperthermie-induzierte Chemosensibilisierung: Hyperthermie kann die Empfindlichkeit von Krebszellen gegenüber Chemotherapeutika erhöhen.
  • Hitze-induzierte Immunaktivierung: Hyperthermie kann das Immunsystem stimulieren und die Antitumorreaktion verstärken.
  • HSP-Modulation: Die Modulation der HSP-Expression kann die therapeutische Wirksamkeit von Hyperthermie beeinflussen.

Schlussfolgerung

Die erhöhte Temperatur in Tumoren bietet eine Möglichkeit, die Hitzesensitivität von Krebszellen auszunutzen und therapeutische Strategien zu entwickeln. Die Hyperthermie induziert den Tod von Krebszellen, die Produktion von Hitzeschockproteinen und hat ein komplexes therapeutisches Potenzial.